Der Bewegungspass – Praxisimpuls

Das Bildungs- und Entwicklungsfeld Bewegung und Ernährung kann unter anderem durch verschiedene Impulse täglich in den element-i Häusern angeboten werden, um die Kinder in die nächste Entwicklungszone zu begleiten. Ein Beispiel für einen Bewegungsimpuls oder ein Angebot könnte die Einführung des Bewegungspasses sein, den ich vorstellen möchte. Er entstand als Initiative des Landratsamtes Bodenseekreis (https://www.bewegungspass-bw.de/). 

Alle Kinder in der Kita ab zwei bis drei Jahren bekommen einen Bewegungspass, der bis zum Austritt aus der Kita in der Einrichtung bleibt. Regelmäßig und mindestens einmal wöchentlich können Impulse durchgeführt werden. Der Pass bietet eine Orientierungshilfe für die zielgerichtete Motorikförderung in verschiedenen Bereichen, wie Laufen, Hüpfen, Springen oder Werfen. Die Bereiche des Bewegungspasses werden durch Tiere symbolisiert. Jedes Tier hat einen anderen motorischen Trainings-Schwerpunkt und steht für jeweils vier Übungen. 

Beispiel:  

Zum Einstieg des Impulses dürfen sich die Kinder mit verschiedenen Aufwärm-Übungen wie Hand- und Arm kreisen und lockeres Springen aufwärmen. Anschließend werden mehrere Stationen, die jeweils durch ein Tier symbolisiert werden, angesteuert. Folgende Tiere sind im Bewegungspass vorhanden und wird so oder ähnlich eingeführt:  

Das Eichhörnchen bewegt sich sicher auf dem Baum und balanciert geschickt auch auf dem kleinsten Ast. „Kannst du auch so gut balancieren, mal vorwärts mit Hindernissen, mal rückwärts mit Hindernissen?“ (oder wahlweise ohne Hindernisse). 

Die Schlange macht Slalomläufe, und das Känguru springt über verschiedene Hindernisse. 

Der Bär macht die Rolle vorwärts und eine Kerze. Beim neunten Tier, dem Chamäleon, sucht sich das Kind selbst vier schwierige Bewegungen oder Fertigkeiten aus, wie z.B. Laufradfahren, Seilhüpfen, usw. 

Die Kinder erhalten in den Sportimpulsen, Drachenstunden genannt, Sticker in ihren Pass, wenn sie eine ausgewählte Anforderungen geschafft haben. Pro Drachenstunde gibt es einen Sticker mit Eintrag des Datums. Manche Übungen sind für dreijährige Kinder leistbar, andere erst mit vier oder fünf Jahren.  Die verschiedene Module werden spielerisch trainiert und wiederholt, an das Tempo der Kinder angepasst, um die Motorik zu fördern. Alle motorischen Grundfertigkeiten werden bis zum Schuleintritt erworben.  

Dies ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je, denn die Lebenswelt der Kinder von heute hat sich im Vergleich zu früher stark verändert: Bewegungsarmes Freizeitverhalten und steigender Medienkonsum hemmen die natürliche motorische Entwicklung von Kindern. Deshalb soll Bewegung gezielt angeboten und gefördert werden. Regelmäßige Bewegung gilt als umfassende Gesundheitsressource, die sich positiv auf die motorische, geistige, emotionale und soziale Entwicklung des Kindes auswirkt.  

Gerne können Sie diesen Praxisimpuls – ob mit oder ohne Bewegungspass – bei Ihnen im Kinderhaus einführen. Bei Fragen können Sie sich gerne (per Kommentar) an uns wenden. 

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