Einmal Weltall und zurück

Der Weltraum, unendliche Weiten: Das Team und die Kinder aus dem element-i Kinderhaus Kinderländle haben sich aufgemacht, den Weltraum zu erforschen. Dafür wurden Weltallbilder gestaltet, neue Bücher angeschafft und die Kinder durften sich in verschiedenen Experimenten zum Thema ausprobieren.

„Das Projekt entstand durch den Wissensdrang der Kinder“, berichtet Eva Bohnert, Pädagogin und Trainerin für das Haus der kleinen Forscher. „Den Anfang machten allerdings die Eltern.“ Bei einem Elternabend bastelten sie riesige Planeten aus Pappmaché für das Kinderhaus.

Für die passende Weltraumkulisse wurde der komplette Bauplatz leergeräumt, Sandkisten als Mondlandschaft aufgestellt und aus Leuchtsteinen Ufos, Satelliten und die Milchstraße nachgebaut. Gemeinsam mit den Kindern wurden die Pappplaneten dann mit fluoreszierender Farbe bemalt. Eine Schwarzlichtlampe im Raum lässt alles geheimnisvoll im Dunklen leuchten.

 

 

 

Gemeinschaftstag im Regenbogenhaus

Seit November 2022 findet im Regenbogenhaus wöchentlich der „Regenbogentag“ statt.

Immer freitags steht das Thema „Gemeinschaft“ im Vordergrund. Eine Aktivität von der Gemeinschaft für die Gemeinschaft wird geplant. Dabei geht es vor allem um die wertvollen Erfahrungen, die Kinder in Gruppen machen können: sich selbst organisieren, Absprachen treffen, Zuständigkeiten verteilen, Kompromisse eingehen, Frustration aushalten, Rücksicht nehmen, die eigenen Interessen hinten anstellen, Gruppendynamik spüren, sich mitreißen lassen, sich als Teil eines großen Ganzen fühlen, hilfsbereit sein und den eigenen Platz in der Gruppe finden.

Um den Regenbogentag für Kinder sowie Eltern transparent zu gestalten, wird dieser Tag von Symbolen und einem Lied begleitet. Bereits morgens hängt das Symbol an der Eingangstüre, ersichtlich für jedes Kind. Es findet keine reguläre Kinderkonferenz statt, sondern ein kleiner Auftakt in einem anderen Raum. Dieser Kreis wird mit einem umgedichteten Lied eröffnet, in dem es um die Stärke der Gruppe und deren Potenzial geht. Im Anschluss stellt die zuständige Pädagog*in die gemeinsame Aktivität vor. Das Ende des Kreises bildet das sogenannte „Hands in the Middle“, bei dem alle ihre Hände in die Mitte strecken und sie zu einem Schlachtruf in die Luft werfen.

Dann beginnt die gemeinschaftliche Aktivität. Sie erstreckt sich über ca. 1,5 Stunden. Zum Schluss räumen alle gemeinsam auf. Bisherige Aktivitäten im Regenbogenhaus waren: Kompost bauen, den Garten winterfest machen, alle Tische und Stühle reinigen, gemeinsam die Kita weihnachtlich dekorieren, Kinderdisco, Laub machen, den Schuppen ausmisten / aufräumen, Gruppenspiele mit dem Schwungtuch, Cagatio suchen (katalanische Weihnachtstradition) … Anstatt der üblichen Impulskarten finden die Eltern am Nachmittag eine Karte, auf der die gemeinsame Aktivität dokumentiert ist.

Die Kinder haben den Regenbogentag ins Herz geschlossen und fragen teilweise schon montags „ist heute der Regenbogentag“? Das Anfangslied tönt durch die Räume, und auch die Nestkinder summen es schon.

Beitrag von Anne Hammeley, element-i Kinderhaus Regenbogenhaus

Die Kinder aus dem element-i Kinderhaus Gummi-Bärchen entdecken die Welt der Cyanotypie

Kindern die Welt der Fotografie auf spielerische Weise näherbringen: In einem spannenden Foto-Experiment, geleitet von Professorin Dr. Esther Rösch von der DHBW Karlsruhe, haben die Kinder und das Team aus dem element-i Kinderhaus Gummi-Bärchen die Cyanotypie-Technik kennenlernen dürfen. Im Rahmen des Projekts ‚Science for Kids‘ haben sie mit lichtempfindlichem Papier und Sonnenlicht experimentiert und blaue Negative erstellt.

Was ist denn das überhaupt?

Die Cyanotypie erzeugt nämlich Bilder in einem auffälligen Cyan-Blau und unterscheidet sich daher von der herkömmlichen Fotografie, bei der Schwarz-Weiß Negative entwickelt werden. Das zuvor im Labor speziell beschichtete Papier wird mit Hilfe bestimmter eisenhaltiger Verbindungen lichtempfindlich sensibilisiert. Im Vergleich zur herkömmlichen silberbasierten Beschichtung für die analoge Fotografie ist diese Schicht wesentlich lichtunempfindlicher. Durch die Einwirkung von Sonnenlicht auf das Papier können dann innerhalb weniger Minuten beeindruckende Bilder erzeugt werden, die am Ende mit Hilfe von Wasser entwickelt werden.

Cyanotypie begeistert die Kinder

„Das Experiment mit der Cyanotypie bietet den Kindern eine wunderbare Gelegenheit, die Grundlagen der Fotografie zu entdecken und gleichzeitig ihre kreativen Fähigkeiten zu entfalten“, betonte Professorin Esther Rösch die Bedeutung solcher Aktivitäten für die frühkindliche Bildung. „Die Kinder können den gesamten Prozess der Bildentwicklung und das Spiel aus Licht und Schatten hautnah miterleben und verstehen. Solche praktischen Erfahrungen fördern nicht nur ihr naturwissenschaftliches Verständnis, sondern auch ihre Vorstellungskraft und künstlerische Ausdrucksfähigkeit.“

Ramtin Kashef, Teamleiter vom element-i Kinderhaus Gummi-Bärchen, war von der Begeisterung der Kinder überwältigt: „Wir möchten den Kindern unvergessliche Erfahrungen bieten. Dieses Experiment war ein voller Erfolg und hat nicht nur ihr Interesse an Fotografie geweckt, sondern auch ihr Verständnis für Naturwissenschaften und Kunst erweitert. Mit der Cyanotypie konnten die Kinder, ihre Kreativität auszuleben und ihre einzigartigen Ideen in Bildern festzuhalten.“

Ich gehe mit meiner Fackel …

Wie jedes Jahr bringt der Herbst nicht nur ausreichend Anregungen, Kastanien und Blätter zu sammeln, Apfelkuchen zu backen, kleine Hexen und Geister mit den Kindern zu basteln. Auch das Laternenfest steht an. Die Kinder in unserem Kinderhaus Knax-Garten freuen sich schon riesig auf dieses Fest und basteln dieses Jahr eine Fackel zu diesem Anlass.

Gemeinsam mit den Kindern haben wir den Natur-Tag genutzt, um Materialien aus dem Wald zu sammeln. Dieser Tag findet monatlich für alle Kinder einmal statt. Für unsere Fackeln brauchten alle einen Stock. Die Ausflüge in den Wald eigneten sich hervorragend dazu. Die Kinder konnten einen gedanklichen Bogen spannen zwischen den Naturerlebnissen im Wald, dem Entdecken von Schätzen aus der Natur und dem anschließenden kreativen Prozess in der Kita. Begeistert steuerten die Kinder so einen wichtigen Teil der Laterne selbst bei. Aus alten PET-Flaschen, die wir recycelt haben, konnten wir bunte Fackeln gestalten. Dazu brauchten wir buntes Papier und Kleister, und selbst die Jüngsten konnten bunte Leuchten gestalten. Alle Kinder freuen sich schon jetzt darauf, die bunten Fackeln durch die dunkle Herbstnacht zu tragen.

An DeVis, Pädagogin aus dem element-i Kinderhaus Knax-Garten

Mit der element-i Bildungsstiftung tüfteln und forschen

Kinder entdecken und forschen gerne. Sie lieben es, eigenen Fragen und spannenden Phänomen nachzugehen. Beim „Tüftler- und Forscherinnentag“ der element-i Bildungsstiftung bekommen sie viele praktische Anregungen und können sich schon früh in MINT-Themen ausprobieren.

Der neunte Tüftler- und Forscherinnentag

In diesem Jahr findet der Tüftler- und Forscherinnentag der element-i Bildungsstiftung am 14. November statt – und das bereits zum neunten Mal. Kooperierende Unternehmen, Betriebe, Organisationen und Forschungseinrichtungen laden Kita-Kinder im Alter zwischen vier und sieben Jahre ein, vor Ort Berufe, Technik und Forschung kennenzulernen und auszuprobieren.

„Seit wir den Aktionstag ins Leben gerufen haben, haben bereits über 5.300 Kinder mitgemacht“, berichtet Meike Betz-Seelhammer, Leiterin der element-i Bildungsstiftung, stolz. „Mit dem Tüfo-Tag möchten wir, so gut es geht, den kindlichen Forscherdrang beflügeln und die Kinder so begeistern, dass dieses Interesse auch über die Jahre anhält. Gleichzeitig möchten wir die Pädagoginnen und Pädagogen in diesem Themenbereich mit neuen Ideen und Impulsen unterstützen. Denn nicht jede Fachkraft fühlt sich im MINT- oder Handwerksbereich heimisch.“ Für Unternehmen eröffnet der Tüftler- und Forscherinnentag eine Gelegenheit, bei den Kindern die Begeisterung für Technik, Handwerk oder die Naturwissenschaften zu wecken und diese zu festigen.

Erste Berührungspunkte mit MINT

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Baden-Württemberg, ist die Schirmherrin des Tüftler- und Forscherinnentags: „Der Tüftler- und Forscherinnentag ist etwas Einzigartiges. Er bietet Kindergartenkindern eine hervorragende Möglichkeit, ihre Interessen und Talente im MINT-Bereich zu entdecken und erste praktische Einblicke in die Berufswelt zu bekommen. Je früher Kinder entsprechende Fähigkeiten erlernen, desto chancenreicher wird ihre Zukunft sein.“

Seit 4. Oktober können sich Kitas und Kinderhäuser hier mit ihren Kindergruppen für den Tüftler- und Forscherinnentag am 14. November anmelden. Auch in diesem Jahr sind wieder sehr viele Unternehmen und Einrichtungen mit sehr spannenden Themen dabei, u. a. geht es um Holz, Salz, Energie und einen Besuch bei der kleinen Hexe im Landesmuseum. „Wir sind ganz begeistert von dem Interesse, das wieder auf dem Vor-Corona-Niveau ist. Einige Angebote waren bereits kurz nach der Freischaltung komplett ausgebucht“, freut sich Meike Betz-Seelhammer.

Wir wünschen allen teilnehmenden Kindern viel Spaß und einen ganz tollen Tüftler- und Forscherinnentag!

Mehr von Christian Klar

Sprachbildung in der Kita: Mehrsprachige Kinder im Kita-Alltag

Rund 23 % aller 3- bis 6-jährigen Kinder sprechen in ihrer Familie eine andere Sprache als Deutsch. Manche dieser Kinder nutzen sogar drei oder mehr Sprachen (Mediendienst Integration 2022). Die Zahlen zeigen uns Häufigkeiten und Durchschnittswerte. Sie verraten nicht, wie vielfältig sich Mehrsprachigkeit im Alltag der Kinder zeigt: So ist Amina seit ihrer Geburt mit zwei Sprachen – albanisch und deutsch – vertraut, Darijan ist mit 3 Jahren nach Deutschland gekommen und erwirbt die deutsche Sprache neben seiner Erstsprache Kroatisch. Rui spricht zu Hause chinesisch und französisch, in der Kita englisch und deutsch. Sie switcht scheinbar gekonnt in den Sprachen, je nach Gesprächspartner:in. Wie auch immer der Kontext sein mag, eines ist gewiss: Jedes Kind – ob mehr- oder einsprachig – braucht in der Kita eine professionelle sprachliche Bildung: liebevoll zugewandt, alle Sprachen der Kinder wertschätzend und von fachlich geschultem Personal begleitet.

Wer ist denn mehrsprachig? Und ab wann?

Zu dieser Frage hat die Fachwelt unterschiedliche Antworten gefunden und Definitionen formuliert. Kaum jemand von uns würde sich nicht als mehrsprachig bezeichnen. Selbst jemand, der in einem Kulturkreis mit Dialekt und Hochdeutsch aufwächst, gilt als mehrsprachig. Daher muss der Rahmen weit gefasst werden; es geht bei Mehrsprachigkeit eher um eine kommunikative Kompetenz als um das Bilden von korrekten Sätzen:

„Mehrsprachigkeit wird als eine kommunikative Kompetenz verstanden, zu der alle Sprachkenntnisse und Spracherfahrungen beitragen und in der die Sprachen miteinander in Beziehung stehen und interagieren. In verschiedenen Situationen können Menschen flexibel auf verschiedene Teile dieser Kompetenz zurückgreifen, um eine effektive Kommunikation mit einem bestimmten Gesprächspartner zu erreichen.“ (Schmidt 2018, 26, zitiert den Conseil de l ́Europe 2001)

Die Unterteilung in simultanen und sukzessiven Spracherwerb wird gern herangezogen, um grundlegende Unterschiede bezüglich des Spracherwerbs zu beschreiben. Von simultanem oder frühem Spracherwerb spricht man, wenn ein Kind zwei Sprachen ab der Geburt oder vor dem Alter von 2-3 Jahren kennenlernt. Ein sukzessiver oder später Spracherwerb ist gegeben, wenn ein Kind die zweite Sprache nach dem 3. Geburtstag erwirbt (Scharff-Rethfeldt 2013, S. 24). Hilft die Unterscheidung im Kita-Alltag?

Worauf es wirklich ankommt

Wenn Erwachsene Sprechfreude zeigen, mit Kindern auf Augenhöhe und dialogisch in Interaktion treten und Kinder Zeit zum Sprechen und Sich-Ausdrücken bekommen, sind bereits gute Grundlagen, auch für den Erwerb der Zweitsprache Deutsch, geschaffen. Kinder mit anderen Erstsprachen benötigen – neben der erwähnten Wertschätzung ihrer Erstsprachen – ein Kita-Umfeld, in dem sie häufig mit der deutschen Sprache in Kontakt kommen und gute Sprachvorbilder erleben. Es braucht also viel Input, und dieser Input sollte an vielen Tagen in der Woche ermöglicht werden. Alle Routinen im Alltag sind für sprachliche Bildung nutzbar: Von der Begrüßung morgens über Mahlzeiten, Kinderkonferenz und Impuls, Singkreis, Freispiel bis hin zum Vor- und dialogischen Lesen.

Sprachförderlich ist beispielsweise das handlungsbegleitende Sprechen. Dabei werden die eigenen Handlungen – beim Wickeln, beim Essen, beim Umziehen – genutzt. In diesen Standardsituationen werden alltägliche Wörter wieder und wieder benutzt – in etwa: „Ich ziehe dir zuerst die Schuhe aus, dann die Matschhose, die Mütze, die Jacke …“ Oder der Erwachsene beschreibt die Handlungen des Kindes, z.B. beim Essen: „Der Jonas nimmt sich heute zuerst Nudeln. Er ist heute Tischkönig. Danach ist Mia an der Reihe …“ Achten Sie dabei bitte darauf, in vollständigen Sätzen zu sprechen. Es ist erstaunlich, wie viele Silben wir Erwachsenen nicht sorgfältig artikulieren. „Wir geh´n in n´Garten“, „Bitte die Stifte ins Regal räumen.“, „Was is´n da in der Schüssel?“ Um die eigene Sprache genauer unter die Lupe zu nehmen, lohnt es sich, sich in einer Situation, bei der Kinderkonferenz oder beim Essen, zu reflektieren und kleine Herausforderungen für den Alltag zu schaffen: „Diese Woche konzentriere ich mich darauf, mit jedem Kind jeden Tag mehrere Sätze zu sprechen.“ Filmsequenzen sind besonders hilfreich dabei zu entdecken, was Sie als Pädagog:in gut beherrschen und an welchen Stellen Sie sich entwickeln können.

Pädagogische Fachkräfte sorgen jedoch nicht nur für qualitativ hochwertigen Input. Sie gehen idealerweise mit den Kindern auf eine Höhe bzw. suchen aktiv den Blickkontakt und lassen ihnen Zeit für Antworten. So kann ein authentischer Austausch mit den Kindern entstehen. Der Erwachsene hört zu, welche Wörter oder Sätze ein Kind produzieren kann und welche Unterstützung hilfreich ist. Oder der Erwachsene begünstigt Gespräche unter Kindern. Wie beim Lernen allgemein spielen auch beim Sprachenerwerb die anderen Kinder, die so genannten Peers, eine wichtige Rolle.

OPOL, Translanguaging – wie bitte?

Das Prinzip one person – one language ist weit verbreitet. Es ist hilfreich, wenn die mit dem Kind interagierenden Personen bei ihrer eigenen Erstsprache bleiben. Das hilft dem Kind, den entsprechenden Wortschatz aufzubauen und die Regeln dieser Sprache im Alltag zu erwerben. Lässt sich das in der Praxis durchhalten? Eine dogmatische Regelung sollte es nicht sein. Selbst wenn der Vater zu Hause nur französisch mit dem Kind spricht, die Mutter spanisch, so erlebt das Kind beide Eltern in anderen Kontexten. In der Kita oder beim Einkaufen sprechen Vater und/oder Mutter deutsch. Und kein Kind ist überfordert, dass Menschen in unterschiedlichen Kontexten eine ihrer Sprachen oder vielleicht sogar einen Mix nutzen.

Dazu ein Beispiel: Zoe und Lilly sind zweisprachig aufgewachsen. Die Mutter spricht deutsch mit ihnen, sie besuchen die deutsche Schule, der Vater und viele Freund:innen sprechen spanisch. Die Familie lebt im Norden Spaniens. Daher können die Kinder auch katalanisch. In der Schule kam englisch dazu. Die beiden Schwestern sprechen weiterhin mit der Mutter deutsch, mit dem Vater spanisch. Untereinander jedoch mixen sie aus den vier Sprachen, die ihnen zu Verfügung stellen. Das Beispiel zeigt, wie gut die eingangs zitierte Definition zur Mehrsprachigkeit auf die beiden passt. Sie sind zwar in der Lage, in allen Sprachen exklusiv zu sprechen. Sie gebrauchen jedoch ihre Kompetenzen kreativ, um sich in einem ihnen angemessenen Tempo zu verständigen. Und das geht manchmal leichter, wenn alle Sprachregister genutzt werden – also wenn translingual gesprochen wird.

Grundsätzlich ist opol ein sinnvoller Ansatz. Das Prinzip findet auch in den zweisprachigen element-i Kinderhäusern seinen Platz. Unsere Native Speaker kommunizieren möglichst in ihrer Erstsprache. Nur in Ausnahmefällen wechseln sie in die deutsche Sprache. Somit erleben die Kinder die Fachkräfte als authentisches Sprachvorbild.

Welchen Stolpersteinen begegnen Fachkräfte häufig?

Wie im Spracherwerb bei einsprachigen Kindern, so gilt auch bei mehrsprachigen: So manche Regel, die ein Kind kennenlernt, wird nicht in allen Situationen sicher genutzt bzw. übergeneralisiert. Kinder lernen z.B. das Perfekt mit regelmäßigen Verben recht schnell: „Ich habe gemacht, gemalt, gelacht.“ Die Regel für die Bildung des Partizips wird gern auf unregelmäßige Verben übertragen (Prozess der Assimilation). Und so entstehen Sätze wie: „ich habe den Teller getragt, mir die Hände gewascht.“ Durch korrektives Feedback und viele Sprechanlässe bekommen die Kinder die Möglichkeit, die bekannten Regeln zu verfeinern und für unregelmäßige Verben zu erweitern. Bald haben Kinder ihr Regelwerk angepasst (Prozess der Akkomodation) und können die korrekte Form bilden: „Ich habe gewaschen, getragen, gegessen.“ Weitere typische Stolpersteine für Kinder mit anderen Zweitsprachen sind:

  • Artikel werden weggelassen oder falsch genutzt – etwa „Das Hund ist braun.“ 
  • Verben werden nicht konjugiert und im Infinitiv gebraucht – etwa „Ich gehen Schwimmbad.“ 
  • Die Hilfsverben werden vertauscht – etwa „Ich habe gegangen.“

Was auch immer Ihnen an grammatikalischen Eigenkreationen auffällt, schauen Sie auch darauf, welche Leistung die Kinder vollbringen. Sie erschließen sich nach und nach die Wörter und die Grammatik einer zweiten Sprache neben ihrer Erstsprache. Das ist eine unglaubliche Leistung, die pädagogisch mit Wohlwollen begleitet werden sollte. Und wenn es die Situation zulässt, wiederholen Sie den Satz einfach so, wie er richtig gebildet werden sollte (korrektives Feedback). Die Meilensteine des Spracherwerbs sind übrigens bei mehrsprachigen Kindern nicht grundsätzlich andere als bei monolingual aufwachsenden.

Wie sinnvoll ist eine Sprachstandserhebung?

In den letzten 25 Jahren wurden zahlreiche Beobachtungsinstrumente zur Sprachstandserhebung entwickelt und auf den Markt gebracht. Die PH Schwäbisch Gmünd hat in einem eigens entwickelten Verfahren und unter Verwendung von zahlreichen Kriterien die beiden folgenden Instrumente als besonders passgenau herausgefiltert: Der BaSiK (siehe Kasten) auf der einen Seite und die Kombination von sismik, seldak und liesb auf der anderen Seite haben im Prüfverfahren besonders gut abschnitten (Faas et al. 2021, S. 22). Demnach sind sie auch für die Praxis in Kitas empfehlenswert. In den element-i Kinderhäuser in Bayern und Nordrhein-Westfalen besteht die Verpflichtung, ein Instrument zur Sprachstandserhebung zu nutzen.

Die Instrumente zeichnen sich durch ihren hohen praktischen Nutzen aus. Die alltäglichen Beobachtungen fließen mit ein wenig Übung in die Bögen ein. Und so entwickelt sich aus dem Bauchgefühl bzgl. des Sprachstandes eines Kindes ein transparentes Wissen. Ein Wissen, das gezielte sprachliche Bildungsimpulse ermöglicht. Wenn die Fachkraft weiß, dass das Kind die Artikel im Deutschen noch nicht sicher verwendet, ist die Zielrichtung für den gezielten sprachlichen Input klar: Ob mit Sprachkarten oder bei allen Routinen im Alltag können Begriffe leicht benannt werden, handlungsbegleitendes Sprechen, Wiederholungen, Erweiterungen und korrektives Feedback helfen dem Kind auf dem Weg, einem Substantiv den richtigen Artikel zuzuordnen.

Die Instrumente können während der gesamten Kita-Zeit verwendet werden und wachsen mit dem Kind mit. Für die Fachkraft wird damit Jahr für Jahr sichtbar, wie die Entwicklung des Kindes über die Kita-Zeit verläuft und welche Entwicklungsschritte das Kind gegangen ist. Die Kita leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe in der nächsten Bildungsinstitution.

Fazit

Die eigene Sprechfreude ist sicherlich eine Voraussetzung für die sprachliche Bildung der Kinder. Jedoch lernen Kinder nur eine Sprache, wenn sie täglich viele Gelegenheiten haben, sich auszuprobieren und Sprache zu produzieren. Daher sind Pädagog:innen gut beraten, wenn sie sich in den passenden Momenten zurücknehmen und Kindern Zeit viel zum Sprechen gewähren. Denn eine Sprache lernt jedes Kind letztlich nur durch Sprechen.

Mehr von Christina Henning

Literatur

Atkas, Maren; Asbrock, Doreen; Frevert, Sabine; von Lehmden, Friederike (2017): Hallo und merhaba! In: Kleinstkinder in Kita und Tagespflege (Themenheft). Herder: Freiburg i. Br., S. 28-33

Faas, Stephan; Götz, Alicia; Müller, Christiane (2021) Sprachstandsfeststellung, Sprachförderung und sprachliche Bildung. Abrufbar unter: https://mbjs.brandenburg.de/media_fast/6288/gutachten_kitarr_sprachstandsfeststellung%2C_sprachfoerderung_und_sprachliche_bildung.pdf (zuletzt aufgerufen am 25.1.2023)

Mediendienst Integration (Mai 2022): Wie viele Kinder sind mehrsprachig? Abrufbar unter: https://mediendienst-integration.de/integration/mehrsprachigkeit.html (zuletzt aufgerufen am 25.1.2023)

Scharff-Rethfeldt, Wiebke (2013): Kindliche Mehrsprachigkeit. Grundlagen und Praxis der sprachtherapeutischen Intervention. Stuttgart/New York: Thieme

Schmidt, Marc (2018): Kinder in der Kita mehrsprachig fördern. München/Basel: Ernst Reinhardt

Kinder als Entdecker und Pioniere im Naturraum

Die Büsche eignen sich zum Versteckspiel. Moos, Blätter und Steine dienen als Grundlage für das selbst gestaltete Zuhause für den gerade endeckten Regenwurm und Käfer. Der Erdhügel ersetzt die Rutsche, und die Steine sind herrliche Tische und Stühle. Außerdem reguliert sich die Raumtemperaturen von selbst – und wenn es zu heiß ist, bieten die großen Bäume Schattenplätze, die einen an heißen Tagen vielleicht sogar frösteln lassen.

Jeden Mittwoch findet bei uns in der Einrichtung ein Naturtag statt. Sobald alle Kinder in der Kita angekommen sind, rüsten sie sich für die Zeit draußen: Die Flasche wird in den Rucksack gepackt, Klein und Groß gehen auf eine nahegelegene Lichtung und verbringen dort gemeinsame Zeit bis zum Nachmittag. Der Koch begleitet die Gruppe und kocht an der dort vorhandenen Grillstelle das Mittagsessen. Der Ablauf des Tages auf der Lichtung ähnelt dem Alltag in der Einrichtung. Es findet ebenfalls eine Kiko, auch die Impulszeit darf nicht fehlen. Viele Impulsideen werden von den Kindern eingebracht; und meist braucht es dazu kein mitgebrachtes Material. Das kann ein Besuch beim Wasserbecken sein, da werden Stöcke gesammelt und gespitzt für die Würste und das Stockbrot. Oder es wird mit den Stöcken ein Piratenschiff gebaut.

„Durch den hohen Anteil an Freispiel in naturraumpädagogischen Einrichtungen haben Kinder die Chance, sich stehts ihrem Entwicklungsstand entsprechend ihrer Umwelt zu erschließen. Sie sind somit Pioniere und Entdecker ihrer eigenen Bildungsgeschichte. Die Pädagoginnen und Pädagogen stehen in einer engen Bindung als Begleiter und Unterstützer zur Verfügung.“ (Wolfram 2021, S. 27). Dazu ein Beispiel: Anton führte nach dem letzten Naturtag mit einer Pädagogin ein Gespräch über einen Regenwurm. Er fragte sich, ob Regenwürmer Augen haben? Oder Füße? Anton und die Pädagogin entwickelten die Idee, morgen am Naturtag die Lupengläser mitzunehmen, um der Frage nachzugehen. Anton kennt eine passende Stelle oben auf der Lichtung, bei der er schon einige Regenwürmer und andere Tiere entdeckt hatte. Am nächsten Tag begutachten sie während der Impulszeit die Regenwürmer und andere Tiere mit den Lupengläsern und gehen den Fragen auf den Grund. Kinder wie Anton entdecken Themen und gestalten Bildungsprozesse. Das ist eine wahre Pionierleistung fürs Kind, die Gruppe und das begleitende Team.

Lena-Marie Ott, element-i Teamleitung im Kinderhaus Waldmühle

Literatur

Wolfram, Anke (2021): Handbuch Naturraumpädagogik: in Theorie und Praxis. Herder: Freiburg i. Br.

Infoveranstaltung der Freien element-i Grund- und Gemeinschaftsschule Karlsruhe

Die Freie element-i Grund- und Gemeinschaftsschule im Bildungshaus Karlsruhe (Konrad-Zuse-Str. 11-13, 76131 Karlsruhe) öffnet interessierten Eltern (und Schüler:innen) am 8. November 2023 ab 19 Uhr die Türen. Die Veranstaltung wird ebenfalls online übertragen.

Eltern, die mehr über die element-i Pädagogik und die Einrichtung in Karlsruhe erfahren möchten, sind herzlich eingeladen. Die Schulleitung sowie element-i Pädagog:innen informieren über die Tagesstruktur in den Schulen, die Aufteilung der Lernhäuser sowie die unterschiedlichen Arten der Leistungsfeststellung. Knapp 400 Kinder und Jugendliche werden aktuell im element-i Bildungshaus Karlsruhe unterrichtet.

Wer gerne teilnehmen möchte, kann sich hier anmelden. Online-Teilnehmer:innen erhalten den Link zur Veranstaltung nach der Anmeldung per E-Mail.

Was? Eltern-Infoabend (Präsenz & Online) der Freien element-i Grund- und Gemeinschaftsschule im element-i Bildungshaus Karlsruhe
Wann? Mittwoch, 8. November 2023, ab 19 Uhr
Wo? Konrad-Zuse-Str. 11-13, 76131 Karlsruhe oder digital (Link wird nach der Anmeldung verschickt)
Anmeldung: https://www.element-i.de/infoveranstaltungen-der-element-i-schulen/

Im Januar findet zusätzlich ein Tag der offenen Tür im Bildungshaus Karlsruhe statt. Bei einem bunten Mittag mit vielen Aktionen und Auftritten von und mit unseren Schüler:innen haben interessierte Eltern und neue Schüler:innen Gelegenheit, das Bildungshaus zu besichtigen.

Was? Tag der offenen Tür der Freien element-i Grund- und Gemeinschaftsschule im element-i Bildungshaus Karlsruhe
Wann? Samstag, 27. Januar 2024, ab 11 Uhr
Wo? Konrad-Zuse-Str. 11-13, 76131 Karlsruhe oder digital (Link wird nach der Anmeldung verschickt)
Anmeldung: https://www.element-i.de/infoveranstaltungen-der-element-i-schulen/ 

Die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft im Kinderhaus

Kinder wechseln täglich zwischen zwei Lebenswelten hin und her – zwischen ihrem Zuhause und dem Kinderhaus. Für sie beinhaltet jeder Übergang einen großen Schritt. Leichter wird dieser Schritt, wenn sie spüren, dass zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften eine entspannte Atmosphäre besteht. Sie können so ihre Lebenswelten besser miteinander verbinden. Um diese Verbundenheit für die Kinder erfahrbar zu machen und das individuelle Kind im Blick zu haben, dafür ist eine gelingende Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern bedeutsam. Doch was bedeutet das eigentlich? Was gehört zu einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft? Wie können pädagogische Fachkräfte diese (mit)gestalten?

Die Rolle der Eltern in der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft

Kinder haben Eltern, und Eltern sind in der Regel die wichtigsten Bindungspersonen für ihre Kinder. Somit sind die Eltern in den Kinderhäusern die zentralen Partner, wenn es um die Bildung und Erziehung der Kinder geht. Im Rahmen der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft geht es darum, eine gemeinsame Basis zu schaffen. Gemeinsam mit den Eltern haben die pädagogischen Fachkräfte die Verantwortung für die Bildungsprozesse der Kinder. Im Rahmen einer gelingenden Bildungs- und Erziehungspartnerschaft besteht ein Bildungsdreieck zwischen pädagogischer Fachkraft, dem Kind und den Eltern. Dieses Bildungsdreieck beschreibt ein tragbares Vertrauensverhältnis und ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf das Kind (vgl. Roth 2014, S. 20f.). 

Durch einen Austausch im Kinderhaus erfahren die pädagogischen Fachkräfte, welche Themen zu Hause aktuell sind, welche Einflüsse auf ein Kind einwirken, wie sich ein Kind zu Hause zeigt. Die Eltern wiederum bekommen einen Einblick, was ihr Kind im Kinderhaus erlebt, wie es sich entwickelt und welche Interessen ihr Kind im Kinderhaus verfolgt. In einer gelingenden Bildungs- und Erziehungspartnerschaft erleben Kinder eine Verbindung zwischen ihren beiden Lebenswelten. Dadurch wird ein hohes Maß an Sicherheit und Geborgenheit geschaffen. Dies sind grundlegende Voraussetzungen, damit sich ein Kind im Kinderhaus wohlfühlt. Wenn ein Kind sicher angekommen ist, bringt es sich ins Spiel mit ein, ist offen und neugierig für neue Lernerfahrungen und kann die eigenen Interessen und Stärken entwickeln (vgl. Wehinger 2016, S. 11).

Wie kann eine solide Beziehung aufgebaut werden?

Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ist nicht nur ein Methodenkoffer, der schrittweise ausgepackt wird. Es geht bei dieser Partnerschaft im Kern um die innere Haltung zum Gegenüber. Werden Eltern bzw. die Familien als kompetente Partner*innen für ihre Kinder geachtet? Besteht auf Seiten der Fachkräfte ein aufrichtiges Interesse an den Themen der Familien? Wie ist das Bild über die Familie entstanden und sollte dieses überprüft werden? Eine positive innere Haltung und damit eine gute Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zu leben, erfordert ein hohes Maß an Professionalität und (Selbst)Reflexion seitens der pädagogischen Fachkraft. Es versteht sich dabei fast von selbst, dass sich Fachkräfte und Eltern auf Augenhöhe begegnen, sich gegenseitig Wertschätzung entgegenbringen und transparent agieren. Das Klären von gegenseitigen Erwartungen zu Beginn der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft trägt zu einer gemeinsamen Basis bei. Die Eltern sind Experten für ihre Kinder und sollten als solche wahr- und ernst genommen werden. Dies zu erreichen ist möglich, indem die pädagogische Fachkraft ein ehrliches Interesse an der Lebenswelt “zu Hause” zeigt. Hilfreich kann sein, Nachfragen zu stellen und empathisch auf die Themen der Familie einzugehen (vgl. Roth 2014, S. 15f.). 

Um einen gemeinsamen Blick auf das Kind zu erhalten, lohnt sich der Austausch über Beobachtungen in der Kita und zu Hause in der Familie. Indem das pädagogische Handeln kohärent für Kinder und Eltern ist und sie im Alltag mitgenommen werden entsteht Sicherheit. Im Rahmen von Tür- und Angel- Gesprächen in Bring- und Abholsituationen können Beobachtungen vom heutigen Tag im Kinderhaus geschildert werden. Des Weiteren können Nachfragen gestellt werden, welche Beobachtungen die Eltern zu Hause gemacht haben. So kann ein zielgerichteter Austausch mit Blick auf die Entwicklungsschritte des Kindes entstehen.  

Durch eine gute Dokumentation ist es möglich für die Eltern zu visualisieren, was das Kind im Kinderhaus erlebt und Entwicklungsschritte festzuhalten. Hierbei können in Portfolios zusätzlich Erlebnisse von zu Hause aufgenommen werden. Gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen mit den Eltern im Kinderhaus können durch eine Wanddokumentation visualisiert werden. Für das Kind kann durch die Dokumentation sichtbar werden, dass sich seine zwei Lebenswelten miteinander verbinden (vgl. Wehinger 2016, S. 30ff.).

Sowohl in kurzen Gesprächen als auch in jährlichen Entwicklungsgesprächen gilt es, aktiv zuzuhören und empathisch auf die Belange der Eltern zu reagieren. Ein bewusstes Wahrnehmen von Themen und Notlagen der Eltern bietet die Möglichkeit, Beratung und Unterstützung anzubieten. Regelmäßig geplante Elterngespräche schaffen Vertrauen und einen geeigneten Rahmen offene Fragen zu klären. Zeigt ein Kind einen erhöhten Förderbedarf, können in diesem Rahmen mögliche Fördermaßnahmen sowie weitere notwendige Schritte thematisiert werden. Um den Eltern eine umfängliche Rückmeldung zu geben, sollte jede Fachkraft diese Gespräche sorgfältig vorbereiten. Dabei sind die Beobachtungen von Kolleg*Innen einzubeziehen. Für die Eltern sollte spürbar werden, dass ihr Kind in allen Interessen und Bedürfnissen wahr- und ernst genommen wird. Indem sich die Eltern einbringen, wird für sie erfahrbar, dass sie selbst einen großen Anteil daran haben, wie ein ganzheitlicher Blick auf ihr Kind entsteht. Nur so lassen sich Themen transparent besprechen.    

Reflexion und aktive Gestaltung der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft

Die pädagogischen Fachkräfte sind aktive Gestalter einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft – sowohl mit einzelnen Eltern als auch im Team mit der gesamten Elternschaft des Hauses. Es gehört zu den Aufgaben des pädagogischen Personals, sich dieser Rolle und der Bedeutung für die alltägliche Arbeit im Kinderhaus bewusst zu sein und durch Selbstreflexion die eigene Arbeit regelmäßig zu überprüfen. Indem die pädagogische Fachkraft selbst eine klare Haltung einnimmt, wie sich eine gute Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ausgestaltet, kann eine Basis geschaffen werden. Die folgenden Fragen unterstützen dabei, das eigene Handeln zu reflektieren:

  • Was fordert mich in der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Familie “X” besonders heraus?
  • Mit was bin ich zufrieden, was sollte sich für eine gelingende Bildungs- und Erziehungspartnerschaft noch verändern?
  • Habe ich bereits Veränderungen mit Familie „X“ wahrgenommen?
  • Wie viel ist mir über die Familie/die Eltern bekannt? Habe ich nachgefragt?
  • Respektiere ich die familiären Hintergründe und nehme ich diese ernst?
  • An welchen Stellen können Eltern im Kinderhaus aktiv mitgestalten, mitreden, mitentscheiden?
  • Finden die Ansichten der Eltern bei uns im Kinderhaus Gehör? (vgl. Wehinger 2016, S.83) 

Die gelebte Bildungs- und Erziehungspartnerschaft bei Ihnen im Kinderhaus immer wieder in den Blick zu nehmen, trägt zu einem gelingenden Alltag und zu einer gesunden Entwicklung der Kinder bei. Offene Fragen oder Unstimmigkeiten sollte seitens der pädagogischen Fachkräfte baldmöglichst angesprochen werden. So kann die notwendige Transparenz entstehen. Wenn Sie eine vertraute Basis mit den Eltern aufbauen, können die Kinder entspannt im Kinderhaus ankommen und ihre Welt für sich entdecken.    

Mehr von Svenja Korber 

Literatur 

Wehinger, Ulrike (2016): Eltern beraten, begeistern, einbeziehen. Freiburg: Herder  

Roth, Xenia (2014): Handbuch Elternarbeit. Freiburg: Herder

Kinderolympiade

Am 7. September, bei strahlendem Sonnenschein, veranstalteten die element-i Kinderhäuser Steppkes und Bärcheninsel eine Kinderolympiade. Die kleinen Athlet:innen konnten den Startschuss kaum abwarten und freuten sich bereits seit Wochen auf einen Nachmittag voller Spiel, Spaß und guter Laune.

Eröffnet wurde die Olympiade durch Peter Sauber, Vorstand des KV 95, und den Teamleitungen der Kinderhäuser. Zusammen mit dem Vielfalt in Sport und Kultur e.V. (VSK) hatten die Teams der Kinderhäuser viele spannende und bewegungsreiche Aktivitäten für alle geplant: Viel Geschicklichkeit wurde zum Beispiel beim Dosenwerfen und Torschießen abverlangt, es gab Fußballspiele für Eltern und Kinder, Sackhüpfen und eine Jutebeutel-Aktion. Die Jugend des ansässigen Tennisvereins hat den Kindern zudem mit viel Enthusiasmus gezeigt, wie man Tennis spielt. Für den Spaß zwischendurch sorgte ein Clown. Alles in allem ein rundum gelungener Nachmittag!

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an den KV 95, der nicht nur das Sportgelände für die Olympiade zur Verfügung gestellt hat, sondern einigen der Steppkes-Kinder während der vergangenen Wochen in der Renovierungsphase der Kita Obdach gewährt hat. Herzlichen Dank auch an Teile der Stadtverwaltung Stuttgart, ohne deren Unterstützung der Umzug nicht so schnell hätte erfolgen können. Und wir danken allen beteiligten Mitarbeiter:innen im KONZEPT-E Trägernetzwerk und den pädagogischen Fachkräften aus dem Steppkes insbesondere für die gute pädagogische Arbeit in einem ungewohnten Umfeld und die liebvolle Betreuung der Kinder in dieser Zeit.