„The Hungry Caterpillar“ – a book project

In March 2022 a book project started in the Kinderhaus Energiebündel. The pedagogue chose the book „The hungry caterpillar“ – written by Eric Carle. It was important for the pedagogues to use the immersion method which was implemented through-out the project. During the project the children were “surrounded” constantly by English. Dilan Alkan used the Kamishibai to introduce the story in German, and Mahfuza Hossain used the big book version to read the story in English. One of the pedagogues also prepared fruit prop cards for the children in the respective sequence as the book – for example one apple, two strawberries and so on. By repeating frequently, the children learned the English names e.g. for the different food items in the book.

The project takes place once a week. We start with the story telling session and a sing-along activity of the song „Fuzzy Wuzzy Caterpillar“. Then a crafting activity is offered to visualize the story, the characters and all the elements in the book. All the elements and characters which the children have crafted or the ones they will craft in future will be put in boxes. So, the children have a “story box” with which they can tell the story of the hungry caterpillar themselves. They might even tell the story partly in English.

The children are challenged to use all their senses: they listen, talk and ask questions about the story. They use their imagination and their creativity to craft their own caterpillars, butterflies and different fruit props. They use their motor skills to craft as well as inspiring and supporting each other. At the same time, they are immersed in the English language and by now they all know exactly what a caterpillar, a butterfly, an egg, the moon, a cocoon, a leaf, the days of the week are in English.

„Die Raupe Nimmersatt“ – ein Buchprojekt

Im März 2022 begann im Kinderhaus Energiebündel ein Buchprojekt zur „Raupe Nimmersatt“, geschrieben von Eric Carle. Ein Ziel der Pädagoginnen war, gezielt die Immersionsmethode während des gesamten Projekts anzuwenden und die Kinder stärker in die englische Sprache „einzuhüllen“. Dilan Alkan nutzte das Kamishibai, um die Geschichte auf Deutsch vorzustellen. Mahfuza Hossain nutze die große Buchversion der „Raupe Nimmersatt“, um die Geschichte auf Englisch zu lesen. Für die Kinder hatte eine der Pädagoginnen Karten vorbereitet, z.B. mit einem Apfel oder zwei Erdbeeren usw. Das Ziel war es, den Kindern zu zeigen, wie z.B. die Lebensmittel auf Englisch heißen, und sie in die Lage zu versetzen, diese zu identifizieren und zum Teil zu benennen – auch auf Englisch. Das Projekt findet jede Woche statt. Wir beginnen mit dem gemeinsamen Erzählen der Geschichte und dem Singen des Liedes „Fuzzy Wuzzy Caterpillar“. Anschließend basteln die Kinder die verschiedenen Charaktere und Elemente aus dem Buch, wie z.B. die Raupe, den Schmetterling oder Lebensmittel. Die selbst gebastelten Elemente kamen und kommen in einen Schuhkarton, der als „Erzählkiste“ fungiert. Mit ihrem Karton kann jedes Kind die Geschichte der Raupe Nimmersatt selbst erzählen. Vielleicht nutzen sie dabei auch englische Wörter.

Im Rahmen des Projekts nutzen die Kinder viele ihrer Kompetenzen und haben die Möglichkeit diese weiterzuentwickeln. Sie hören zu, sprechen miteinander und stellen Fragen. Sie nutzen ihre Fantasie und ihre Kreativität. Sie nutzen ihre motorischen Fähigkeiten, um zu basteln. Sie erzählen die Geschichte und entwickeln dabei aktiv ihre sprachlichen Kompetenzen. Und all das, während sie eingehüllt sind in die englische Sprache. Inzwischen wissen sie alle genau, was eine Raupe, ein Schmetterling, ein Ei, der Mond, ein Kokon, ein Blatt und die Wochentage auf Englisch sind.

Kinder lesen das englische Buch von der Raupe Nimmersatt

Von Mahfuza Hossain, element-i Kinderhaus Energiebündel

Einweihung Interimsquartier der element-i Freien Grund-und Gemeinschaftsschule

Am 26. Oktober feierten Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und die Geschäftsleitung die Einweihung des Interimsquartier der element-i Grund- und Gemeinschaftsschule Stuttgart.

Geschäftsführer Clemens Weegmann leitete die Feier mit einer Rede ein und bedankte sich bei den Lehrer*innen und Köch*innen für die Organisation. Er bedankte sich außerdem bei Siegbert Lapp, Eigentümer der Firma Lapp, welcher dem Träger das Gebäude zur Verfügung stellt. Auch die Kinder hatten zu diesem Zweck Herrn Lapp ein Geschenk in Form eines Schlüsselanhängers aus Holz gemacht. Siegbert Lapp hat vor fast 30 Jahren gemeinsam mit Konzept-e Geschäftsführerin Waltraud Weegmann den Kind e.V. gegründet und wünschte in seiner Rede viel Erfolg für das bevorstehende Bauprojekt element-i Bildungshaus Stuttgart. Das Bildungshaus wird Kita, Grundschule und Gemeinschaftsschule unter einem Dach vereinen und soll bis 2025 in der Ruppmannstraße in Stuttgart-Vaihingen fertiggestellt sein.

Anschließend gab es eine Aufführung der Schüler*innen mit Improvisationstheater, Trommeln und Chorgesang und eine Führung durch das gesamte Schulgebäude. Ausklingen ließ man den Nachmittag mit Waffeln, Kuchen, Bretzeln und Getränken.

 

Mein Kind, der Kita-Schreck: Warum Kinder beißen und wie Sie damit umgehen können

„Ihr Kind hat heute schon wieder den Raphael gebissen!“ Wer in der Kita eine solche Nachricht bekommt, dem sackt das Herz in die Hose. Was tun? Können Eltern nur hilflos zuschauen und hoffen, dass sich die Situation verbessert? Wir geben Hinweise, wie es Familien und Fachkräften gelingen kann, die Lage zu entschärfen.  

Hauen, schubsen, anderen Gegenstände wegnehmen: Das gehört oft dazu, wenn Kinder gemeinsam spielen und noch zu wenig sprechen, um sich untereinander mit Worten zu verständigen. Solange es bei kleineren Rangeleien bleibt, lassen viele Erwachsene die Kinder gewähren. Fangen Kinder jedoch an zu beißen, ist eine rote Linie überschritten. Sie tun anderen damit zumeist empfindlich weh und verursachen Wunden. 

Viele mögliche Gründe 

In einer bestimmten Entwicklungsphase ist es normal, dass Kinder andere Menschen auch mal beißen. Das Beißen kann anzeigen, dass das Kind müde, überfordert, frustriert oder wütend ist. Es kann auch ein Ruf nach Aufmerksamkeit sein oder ein – ungeschickter – Versuch, Kontakt aufzunehmen. Das Kind drückt damit Emotionen und Bedürfnisse aus, die es noch nicht benennen kann und die sich auf diese Weise unmittelbar Bahn brechen. Eines ist dabei wichtig: Wenn ihr Kind beißt, möchte es niemandem Schaden zufügen. Dass es anderen damit wehtun, kann es sich noch nicht vorstellen.  

Gefährliches Beiß-Kind?

Manche Kinder entdecken in einer bestimmten Entwicklungsphase das Beißen regelrecht als Ausdrucksmittel für sich. Geht es Ihrem Kind auch so? In der Kita hat es vielleicht bereits den Ruf als gefährliches Beiß-Kind weg, dem man lieber aus dem Weg geht. Das verschärft sein Gefühl von Frustration und Wut. Daher ist es wichtig, dass Sie als Eltern und die Fachkräfte in der Kita gemeinsam daran arbeiten, Ihrem Kind alternative Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen. 

Beißen verboten!

Wie können Sie – und die Fachkräfte in der Kita – auf Beiß-Situationen reagieren? Machen Sie Ihrem Kind in ruhigem, aber bestimmtem Ton klar, dass Beißen verboten ist: „Nicht beißen! Du tust mir (oder der/dem …) weh.“ Begeben Sie sich dabei auf Augenhöhe mit Ihrem Kind und stellen Sie Blickkontakt her. So wissen Sie, dass Ihr Kind Ihnen Aufmerksamkeit schenkt. Wichtig ist, dass Sie direkt in oder nach einer beobachteten Beiß-Situation reagieren. Nur dann kann das Kind Ihre Reaktion seiner Handlung zuordnen.  

Ruhe bewahren

Warum fällt uns als Eltern eine solche unaufgeregte Reaktion oft so schwer? Das liegt daran, dass wir selbst emotional betroffen sind. Wir machen uns Sorgen, dass unser Kind andere verletzt und dass es zum unbeliebten Außenseiter wird. Wir möchten das unbedingt sofort stoppen, wissen nicht wie und fühlen uns hilflos. Dieses Gefühl verleitet uns nicht selten zu lauten Schimpf-Tiraden. Für unser Kind sind sie unverständlich. Vielleicht bekommt es dadurch sogar die Aufmerksamkeit, die es erhalten möchte – auch wenn sie negativ ist. 

Gefühle benennen

So helfen Sie Ihrem Kind: Geben Sie ihm grundsätzlich das Gefühl, mit seinen Wünschen und Bedürfnissen gesehen zu werden. Beobachten Sie es, und geben Sie seinen Emotionen Ausdruck. So helfen Sie ihm, sich selbst besser kennenzulernen. Fachkräfte in Kindertagesstätten machen das in der Regel ebenso.

Sie sagen zum Beispiel: „Ich sehe, dir fallen die Augen zu. Du bist müde. Komm, wir machen eine kleine Pause hier im Sessel.“ Ihr Kind lernt so, wie es sich anfühlt, müde zu sein. Und es weiß vielleicht künftig besser, was ihm dann hilft. Wenn es wütend auf ein anderes Kind zustürmt, können Sie es bremsen und sagen: „Mir scheint, du bist wütend. Stampfe mal fest mit dem Fuß auf den Boden. Das hilft.“ Nach und nach versteht Ihr Kind auf diese Weise seine Gefühle immer besser. Es weiß sie zu benennen und kennt Wege, damit konstruktiv umzugehen. 

Außerdem spielt Ihnen die Zeit in die Karten. Denn je besser Ihr Kind zu sprechen lernt, desto eher kann es Bedürfnisse sprachlich äußern und Konflikte friedlich entschärfen. Zu beißen ist dann nicht mehr nötig. 

Informationen zum Sprechen lernen und Tipps, wie Sie Ihr Kind dabei unterstützen können, erhalten Sie in unserem nächsten Blogbeitrag. 

Mehr von Eike Ostendorf-Servissoglou

element-i Kinderhaus Junges Gemüse ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit

Aus alt mach neu – wie das funktioniert? Die Kinder des Kinderhauses Junges Gemüse machen es vor. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit ist dort ein spannendes Recyclingprojekt entstanden. Gemeinsam mit ihren Erzieher*innen haben die Kinder im Sommer unterschiedlichsten Müll gesammelt und daraus in den letzten Wochen kreative neue Gegenstände hergestellt.  

Die Kinder erhalten auf diesem Weg die Möglichkeit sich aktiv mit dem Thema Umwelt auseinander zu setzen, können eigene Ideen für nachhaltiges Denken entwickeln und dabei Selbstwirksamkeit erfahren.  

Die neu kreierten Vasen, Ordner, auch eine Lampe und eine Uhr wurden zunächst in einer Vitrine im Kinderhaus ausgestellt und bewundert. Im Rahmen eines kleinen Spielsachenflohmarkts des Kinderhauses in Kooperation mit dem Familienzentrum Lauchhau-Lauchäcker wurden die recycelten Kunstwerke gegen eine kleine Spende weitergegeben. Der Erlös kommt einer sozialen Einrichtung zugute.

Der Flohmarkt fand großen Anklang bei den Eltern und Kindern aus der Umgebung und einige Spielsachen fanden neue Besitzer*innen. Ein weiteres Highlight waren außerdem die frisch gebackenen Waffeln.

Subjektives Wohlergehen und Lebensglück empfinden – (k)ein Zufall?

„Wohlbefinden gleicht in seiner Struktur dem Wetter und der Freiheit: Kein einzelnes Maß definiert es erschöpfend, aber mehrere Dinge tragen dazu bei. Es sind dies die Elemente des Wohlbefindens, und jedes dieser Elemente ist ein messbares Ding“ (Seligman 2012, S. 33)

Freiheit, Zufriedenheit, Glück oder Redewendungen wie das Gefühl, ständig vom Pech verfolgt zu sein, in einer Negativspirale festzustecken oder das latente Gefühl zu haben, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt – Begriffe dieser Art sind Ihnen in ihrem Leben bereits begegnet. Vielleicht haben Sie schon einmal länger über diese oder vergleichbare Begriffe nachgedacht. Im Folgenden geht es um das Konstrukt „Wohlergehen“. Dieser Begriff zeigt aus meiner Sicht auf, dass „gehaltvolle oder bedeutende Begriffe“ nicht auf einzelne Komponenten zurückzuführen sind, sondern viele Komponenten in Wechselwirkung zueinanderstehen und im Ergebnis das übergeordnete Konstrukt häufig substanziell beeinflussen. Das „Wohlergehen“ ist ein Begriff, der in der positiven Psychologie näher beschrieben und seit den 1990er Jahren näher beforscht wird. Die positive Psychologie beschäftigt sich damit, wie das Leben als lebenswert empfunden werden kann. Ziel dieser Wissenschaft ist es, Konstrukte wie Wohlergehen und damit verbundene Komponenten wie Selbstbestimmung, Empathie oder Optimismus zu beschreiben und zu erklären. Ich möchte Ihnen gerne diese Perspektive auf menschliches Erleben und Verhalten näherbringen, da sie sehr stark mit dem Gedankengut der element-i Konzeption in Verbindung zu bringen ist. Bei der positiven Psychologie geht es darum, eigene Potentiale, Kompetenzen oder Handlungsweisen, die mit Steigerung des persönlichen Wohlbefindens einhergehen, zu erkennen (Ruch & Wagner 2016).

Subjektives Wohlbefinden

Wie lässt sich Wohlbefinden näher beschreiben? Es gibt unterschiedliche Komponenten, die subjektives Wohlbefinden charakterisieren. Beispielhaft wären die Elemente positives Gefühl, positive Beziehungen, Sinnhaftigkeit, Leistungsbereitschaft und Engagement, die allesamt vom Gründer der positiven Psychologie, Martin Seligman, näher definiert wurden. Der Fokus liegt hierbei darauf, das eigene Leben reflektiert, aktiv und selbstbestimmt zu gestalten (Seligman 2010). Das klingt zunächst simpel, und doch ist das eigene Selbstverständnis häufig von Zweifeln und negativen Emotionen geprägt (Gable/Haidt 2005, S. 23ff.) Die Ursachen hierfür müssen differenziert betrachtet werden und dennoch basieren sie im Kern auf persönlichen Erfahrungen und den gekoppelten Empfindungen, die sich wiederum in Emotionen widerspiegeln und substanziell zum Selbstbild beitragen. Es bleibt festzuhalten, dass Eigenschaften wie Empathie, emotionale Intelligenz, Optimismus, Verantwortungsgefühl oder Zutrauen nicht zufällig auftreten oder ausschließlich auf Persönlichkeitsdispositionen zurückzuführen sind. Diese Eigenschaften wurden erlernt und exakt an dieser Stelle kann der Bogen zur element-i Konzeption geschlagen werden. In ihrer Funktion als Begleiter*innen der Kinder haben Pädagog*innen die Chance, Kinder sehr früh in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten, sie im Sinne der element-i Pädagogik zu bilden, zu fördern und zu erziehen. Über eine vertrauensvolle Elternarbeit kann es darüber hinaus gelingen, die Eltern für die element-i Pädagogik zu sensibilisieren oder ihnen zumindest das Angebot zu machen, sich mit Erziehung und Bildung im Sinne des element-i Leitbildes auseinanderzusetzen.

Die fünf Elemente des Wohlergehens

Wo liegt nun die konkrete Verbindung zur positiven Psychologie? Die positive Psychologie beschreibt Wohlergehen mit den fünf Elementen: positives Gefühl, positive Beziehungen, Sinnhaftigkeit, Leistungsbereitschaft und Engagement. All diese Elemente sind messbar. Es besteht jedoch keine Kausalität, wie beispielsweise: „Habe ich positive Beziehungen, dann schnellt mein Maß an Wohlergehen in die Höhe.“ Vielmehr weist der Autor darauf hin, dass sich die Individuen in einer aktiven Auseinandersetzung mit ihrem Leben befinden und sich daraus Handlungsmuster ergeben, die dazu beitragen, subjektives Wohlergehen zu empfinden. Anders ausgedrückt. Wenn Sie Zufriedenheit oder Lebensglück empfinden, ist es sinnvoll und vor allem nachhaltig darüber zu sinnieren, warum das so ist.

„Die Hinzunahme des erfolgreichen Lebens betont auch, dass die Aufgabe der Positiven Psychologie nicht etwa darin besteht, den Leuten vorzuschreiben, was sie tun sollten, um Wohlbefinden zu erlangen, sondern zu beschreiben, was sie zu diesem Zweck tatsächlich tun“ (Seligman 2010, S. 39)

Wohlergehen bei element-i

Bei der Vision der element-i Pädagogik geht es ebenfalls nicht darum vorzuschreiben, wie eine gelingende Gesellschaft funktioniert, sondern wie Pädagog*innen für Kinder einen guten Rahmen schaffen, in dem die Kinder authentische und wertvolle Beziehungen erfahren, eigene Interessen entdecken, ein demokratisches Wertesystem mitgestalten und sich als fester Bestandteil in der Gesellschaft selbstwirksam erleben. Kinderkonferenzen werden zu Hause nachgespielt, es wird von Impulsen erzählt, für welche sich die Kinder entschieden haben. Es wird von Erlebnissen berichtet, die die Kinder bewegten, oder von Menschen, die für Kinder zu wichtigen Bezugspersonen geworden sind. Daraus resultiert ein Schatz von Erlebnissen und Erfahrungen, welche für die Kinder prägend sein können.

Die Verbindung zur positiven Psychologie baut auf jenen Kompetenzen und persönlichen Erfahrungen auf, die sich die Menschen im Verlauf ihres Lebens angeeignet haben und schlussendlich zu einer inneren Haltung, einer Art Kompass, führen, mit der täglich Entscheidungen getroffen werden.

Mehr von Benjamin Decker

 

Literatur

Gable, S. L.; Haidt, J. (2005): What (and Why) Is Positive Psychology? Review of General Psychology, 103-109.

Ruch, W.; Wagner, L. (2016): Charakterstärken und Schule. journal für lehrerInnenbildung, 23-26.

Seligman, M. (2010): Flourish: Positive Psychology an Positve Interventions. Michigan: Tanner Lectures on Human Values, 1-40.

In Schorndorf gehen die Wieslauf-Käpsele auf Tour

Zum 2. Januar 2023 eröffnet im Norden der Daimlerstadt Schorndorf in unmittelbarer Nähe zu den Sportanlagen und der Flussmündung der Wieslauf in die Rems das neue element-i Kinderhaus „Wieslauf-Käpsele“.

Ganztagesbetreuung mit besonderem Schwerpunkt

„Bei uns finden Eltern die optimale Betreuung für ihr Kind“, sagt Svenja Korber, pädagogische Leitung beim Trägernetzwerk Konzept-e. Im Erdgeschoss des Gebäudes im Wieslaufweg 8 können zukünftig bis zu 30 Kinder im Alter von eins bis sechs Jahren von 7.30 bis 15.30 Uhr betreut werden.  „Das ‚i‘ in element-i, steht für unser grundlegendes Verständnis von Bildung und Erziehung: individuell, interessenorientiert und interaktiv“, so Korber weiter. „Wir betreuen die Kinder in dynamischen Kleingruppen und schaffen so große individuelle Freiräume.“ Durch eine gelebte kulturelle Vielfalt in den element-i Einrichtungen haben die Kleinsten bereits von Beginn an Kontakt mit verschiedenen Traditionen, Kulturen und Sprachen, was die Chancengleichheit stärkt. Denn, so Korber: „Inklusion verstehen wir als Haltung, Vielfalt begegnen wir mit Akzeptanz und Wertschätzung.“

Ein besonderer Schwerpunkt bei den Wieslauf-Käpsele liegt auf der Sprachförderung: So beteiligt sich der Träger u. a. an Sprachförderungsprogrammen für Kitas und Schulen der Stadt Schorndorf. Zukünftig soll zusätzlich mit lokalen Vereinen sowie den nahegelegenen Sportanlagen kooperiert werden, um den Sozialraum für die Kinder erfahrbar zu machen.

Architektur und Pädagogik im Einklang 

Die Aufteilung der Räume entspricht der element-i Pädagogik: Große Fenster lassen viel Licht in die hohen Räume. Bei der Einrichtung der gut ausgestatteten Funktionsräume setzt der Träger auf natürliche Materialien und die Bedürfnisse der Kinder. Der große Außenbereich bietet viele Möglichkeiten, die Kinder in ihrer Bewegung zu fördern und sie zum Forschen und Entdecken anzuregen. Zudem lädt die Umgebung mit den schönen Parkanlagen und naturbelassenen Ufer der Wieslauf zu Ausflügen und Erkundungstouren ein.

 

Gemeinschaft als Ausgangspunkt für Entwicklung bei Klein(st)kindern

„Bringt eure kleinen Kinder nicht in die Krippe – das schadet ihnen. Sie brauchen nur Mama und Papa.“ Der Beitrag zu diesem Thema und vor allem diese Behauptung haben mich bewogen, mich erneut inhaltlich mit der Betreuung der Kleinsten in unseren element-i Einrichtungen auseinanderzusetzen und die Frage zu stellen: Brauchen Kleinstkinder diese Gemeinschaft, bzw. profitieren sie davon?

Zunächst einmal ist wichtig zu sagen: Beziehung ist die Basis für Entwicklung und Lernen. Denn kleine Kinder haben vordergründig das Bedürfnis nach Geborgenheit, Sicherheit, Fürsorge. Ohne die Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse durch uns Erwachsene sind sie verloren. Wenn wir ihnen diese Grundlage bieten, die Beziehung zur Pädagog*in aufgebaut und stabil ist, dann können und sollten wir die Peer-Kontakte – so zart sie am Anfang auch sind – in den Blick nehmen.

Peers – was ist damit denn gemeint?

Peers sind die Mitglieder einer Gruppe gleichaltriger Kinder. Sie haben die Besonderheit, eine symmetrische Bezugsform darzustellen. Das bedeutet, dass es nicht wie im Kontakt mit Erwachsenen oder älteren Kindern ein Machtgefälle aufgrund von kognitiver oder körperlicher Überlegenheit gibt. Ganz im Gegenteil: Peers befinden sich auf Augenhöhe. Es entsteht ein geschützter Rahmen, in dem das eigene Ausprobieren nahezu unbegrenzt von statten gehen kann (vgl. Schneider-Andrich 2011, S. 4).

Kontaktaufnahme von Babys und Kleinkindern

Sobald „[…] Handlungslernen in selbstgewählte Spielkonstellationen zu zweit, zu dritt oder in kleine Peer-Gruppen eingebettet […]“ (Wüstenberg 2017, S. 9) ist, können Bildungsprozesse mit Sicherheit erwartet werden. Dazu nutzen Babys bereits ab einem Alter von fünf Monaten hilfreiche Strategien, um mit ihren Peers Kontakt aufzunehmen – mit ihnen ins Spiel zu kommen. Zunächst setzen sie dafür das erforschende Tasten ein, um Gegenstände von Lebendigem zu unterscheiden. Die dadurch ausgelösten Reaktionen sind verschieden. Wenn sie ein anderes Kind berühren oder befühlen, lächeln sie und brabbeln vor sich hin. Sie haben die Erwartung, dass das Gegenüber reagiert. Dinge hingegen werden mit dem Mund, aber auch den anderen Sinnen spielerisch erkundet: Was kann ich damit machen? Wie hört es sich an, wenn ich den Stock auf den Boden schlage? Was passiert, wenn ich daran ziehe?

Zu einem späteren Zeitpunkt der Entwicklung kann beobachtet werden, dass Babys Anstrengungen leisten, um in die Nähe anderer zu gelangen. Es folgen Versuche der Kontaktaufnahme: Sie reichen sich Gegenstände, beobachten die Anderen, versuchen sich über Gesten, etwas zu zeigen, oder machen das andere Kind und sein Verhalten nach (vgl. ebd., S. 9f.). Letzteres ist die typischste Kommunikationsform von Kleinkindern: die Imitation. Einer fängt an, der andere macht nach. Das Ganze kann sowohl nach einer Interaktion wieder beendet oder aber auch über einen längeren Zeitraum wechselseitig aufgebaut werden (vgl. Schneider-Andrich 2011, S. 7): Nils holt sich einen Ball. Anton holt sich einen Ball. Anton beobachtet Nils und lässt den Ball fallen. Nils lässt daraufhin ebenfalls seinen Ball fallen. Dieses Spiel kann über mehrere Minuten beobachtet werden und entwickelt sich stetig weiter.

Die Welt gemeinsam erforschen

Nicht nur die Kontaktaufnahmen an sich bieten eine Erweiterung des Erfahrungsschatzes von Kindern an – sie ermöglichen noch etwas anderes: die Welt gemeinsam zu entdecken und untersuchen. Denn durch das Gemeinsame ergibt sich zum einen eine größere Vielfalt und zum anderen eine eigene Qualität.

Kinder auf annähernd gleichem Entwicklungsstand gehen ganz anders in den Austausch und den Aushandlungsprozess. Es entstehen Spiele, die Erwachsene nicht initiieren – beispielsweise Bausteine gegeneinander zu schlagen, um die Wette zu krabbeln oder auch mal einen Gummistiefel mit Wasser zu befüllen. Dadurch kommt es zu neuen Bildungssituationen. Darüber hinaus ergibt sich für die pädagogische Fachkraft die Möglichkeit, einen Einblick in die Art und Weise, wie Kinder denken, zu bekommen. Um was geht es dem Kind dabei? Welchen Zusammenhang versucht es gerade für sich zu erschließen? Welches Interesse, welches Bedürfnis steckt denn dahinter? Antworten für das weitere pädagogische Handeln können dann über die Sortierung zu den Leitlinien, aber auch Themen der Bildungsbereiche gefunden werden.

Auch das Symbolspiel – in Gemeinschaft ausgeübt – hilft den Kindern, mit der dinglichen und personalen Welt zu experimentieren und dadurch neue Erfahrungen zu sammeln und Alltagssituationen zu erweitern (vgl. Wüstenberg 2017, S. 10f.). Der Baustein wird zum Telefon, die Decke zum Kleid, der Stock zum Flugzeug.

In der Interaktion entstehen selbstverständlich auch Konflikte und damit Möglichkeiten, sich mit der Umwelt auseinanderzusetzen, Räume und Gegenstände zu erkunden. Denn Kleinkinder streiten sich vor allem um Platz, die Ausführung einer Spielidee mit den vorhandenen Gegenständen oder die ungeteilte Aufmerksamkeit einer Person für sich. Eine Vielzahl an Konflikten entstehen in der Mitte des Spiels, sind nach weniger als dreißig Sekunden vorbei und führen nicht selten zu neuen Spielimpulsen, die wiederum neue Aktionen auslösen und ein anderes Erfahrungsfeld öffnen (vgl. ebd., S. 11). Demnach bieten auch Konflikte ein Lernfeld, das durch Gemeinschaft entsteht.

Kleinkinder entwickeln in Gruppen einen einzigartigen Interaktionsstil. Dieser wächst im Laufe des Spiels durch die gegenseitigen Reaktionen und verändert sich. Die Kinder verstehen sich scheinbar blind und fühlen sich voneinander angezogen. Die Motivation sehr junger Kinder, gemeinsam zu spielen, ist vermutlich der Wunsch, Spaß zu haben. Das Quatsch-Machen und zusammen Fröhlich-Sein bietet Kindern neue Erfahrungsfelder im Bereich Bewegung, Körpererleben, humorvolle Reaktion und Interaktion (vgl. Wüstenberg 2017, S. 12). Häufig beobachtet wird die Situation am Ende des Mittagessens: Ein Kind beginnt mit einem Laut, alle anderen stimmen vergnügt mit ein, bis sich ein wundervoller Chor durch das ganze Kinderhaus ausbreitet.

Besonderheiten bei Kontaktaufnahmen von Kleinkindern

Wichtig ist im Blick zu behalten, dass die jungen Kinder sich selbst als Ausgangspunkt für ihr Handeln nehmen. Dieser Egozentrismus ist geprägt von einem starken Erkundungstrieb. Das hat zur Folge, dass Begegnungen unter Kleinstkindern in der Regel von sehr kurzer Dauer sind und schnell wechseln bzw. sich wieder auflösen.

Die jüngeren Kleinkinder im Alter von 0 bis ca. 1 Jahr spielen meist allein, teilweise auch in altershomogenen Gruppen. Meistens nutzen sie dafür das sogenannte Parallelspiel. Sie finden jedoch auch die Älteren faszinierend und interessieren sich für ihr Spiel. Kleinkinder im Alter von 2 bis 3 Jahren hingegen kontaktieren bevorzugt Gleichaltrige – ältere und jüngere Kinder stehen bei ihnen in der Regel nicht im Fokus. Trotzdem profitieren alle Kinder von einer Altersmischung. Denn die Interaktion ereignet sich dann innerhalb eines höheren Niveaus: die Älteren üben sich in der Vorbild-Rolle, die Jüngeren bekommen neue Impulse (vgl. Schneider-Andrich 2011, S. 5).

Die Form der Kontaktaufnahme im Kleinkindalter zu anderen ist vor allem motorisch-affektiv geprägt. Das bedeutet, dass für sie die non-verbale Kommunikation im Vordergrund steht. Dazu gehört eben auch, dass ein Kind das andere schubst, ihm ein Spielzeug wegnimmt oder sie sich gegenseitig mit Sand überschütten (vgl. ebd., S. 6).

Abschließend lässt sich klar belegen: alle Kinder – auch die Jüngsten – profitieren, wenn sie regelmäßig auf andere Kinder in ihrem Alter, aber auch auf ältere treffen. Die Neugier und Strategien haben Kinder von allein. Sie brauchen Gelegenheiten im Tagesablauf und eine bedürfnisorientierte und reflektierte Begleitung durch die pädagogische Fachkraft.

Mehr von Denise Samuel

Literatur

Schneider-Andrich, Petra (2011): Entwicklung und Themen von Peerbeziehungen. Verfügbar unter: https://www.kita-fachtexte.de/fileadmin/Redaktion/Publikationen/FT_schneider_andrich_2011.pdf (letzter Zugriff am 05.05.2022).

Wüstenberg, Wiebke (2017): Bildungsprozesse im gemeinsamen Spiel von Babys und Kleinkindern. frühe Kindheit. Die ersten sechs Jahre (02), S. 6 -13

Infoveranstaltungen der element-i Grund- und Gemeinschaftsschulen in Stuttgart und Karlsruhe

Wir laden alle interessierten Eltern aus Stuttgart und Karlsruhe herzlich zu den Infoabenden der Freien element-i Grund- und Gemeinschaftsschulen ein. Es wird für beide Schulen jeweils einen Präsenz- und parallel einen Online-Termin geben: 

Infoabend in Stuttgart
Montag, 24.10.22, 19 – 21 Uhr
Breitwiesenstr. 8
70565 Stuttgart

Infoabend in Karlsruhe
Dienstag, 15.11.22, 18 – 20 Uhr
Konrad-Zuse-Straße 11-13
76131 Karlsruhe

Infoabend zur Gymnasialen Oberstufe in Karlsruhe
Dienstag, 22.11.22, 19 – 21 Uhr
Konrad-Zuse-Straße 11-13
76131 Karlsruhe

Zur Anmeldung

Beim Eltern-Infoabend erfahren Sie alles über unsere element-i Pädagogik für freie und starke Kinder. Wir informieren Sie über die Tagesstruktur in den Schulen, das altersübergreifende, interessenorientierte Lernen in den Lernhäusern sowie die individuelle Lernbegleitung der Kinder. Im Anschluss stehen Pädagog*innen vor Ort für eine offene Fragerunde zur Verfügung. 

Mehr Informationen über unsere Elterninfoabende finden Sie unter: https://www.element-i.de/infoveranstaltungen-der-element-i-schulen/ 

Die element-i Pädagogik steht für freie und starke Kinder. Schule soll Spaß machen können und Kinder bringen die perfekten Voraussetzungen mit: Sie sind von Natur aus neugierig und wollen ihre Umgebung erforschen. Sie wollen lernen, wenn man sie ermuntert und nicht entmutigt. Unsere element-i Schule bietet jedem Kind die Freiheiten und die Grenzen, die es braucht, um sich entfalten zu können. Unsere pädagogischen Fachkräfte geben ihm die notwendige Unterstützung, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, die Gesellschaft mitzugestalten und sich kreativ mit Fragen der Umwelt und Technik, Kultur und Kunst auseinanderzusetzen. Hier erfahren Sie mehr zur Pädagogik für Ihr Kind: https://www.element-i.de/die-paedagogik/element-i-in-der-schule/ 

Tag der offenen Tür im element-i Bildungshaus Karlsruhe

Wir laden alle Interessierten zum Tag der offenen Tür ins element-i Bildungshaus Karlsruhe ein.

Tag der offenen Tür im element-i Bildungshaus Karlsruhe
Samstag, 22.10.22, 10 – 14 Uhr
Konrad-Zuse-Straße 11-13
76131 Karlsruhe

Zur Anmeldung

Das element-i Bildungshaus Karlsruhe ist Unterkunft für ein Kinderhaus, eine Grundschule, eine weiterführende Schule und eine Erzieher*innen-Fachschule. Am 22. Oktober laden wir Sie herzlich dazu ein, sich selbst ein Bild davon zu machen.

Mehr Informationen über unsere weiteren Veranstaltungen finden Sie unter: https://www.element-i.de/infoveranstaltungen-der-element-i-schulen/ 

 

Kinderhäuser spenden für die Ukraine

Die kritische Situation in der Ukraine beschäftigt die Kinder in unseren element-i Kinderhäusern. Statt mit ihnen über Krieg zu sprechen, haben wir uns unter Berücksichtigung des Alters der Kinder für einen anderen Weg entschieden. In den Kinderkonferenzen und Erzählkreisen sprachen wir Pädagog*innen mit den Kindern darüber, dass Menschen ohne eigenes Zutun in Not geraten können und deshalb Hilfe benötigen. Unsere Hilfe! Dafür haben wir, die element-i Kinderhäuser Hans im Brück in Köln und die Rheinpiloten in Düsseldorf, Spendenaktionen organisiert.

Gemeinsam mit den Kindern wurden in Impulsen Windlichter hergestellt, Kekse und Kuchen gebacken und Ostereier bemalt. Die Produkte wurden auf Spendentischen ausgestellt. Beim Abholen konnten die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern Geld spenden und sich dafür einen der selbst gemachten Gegenstände mit nach Hause nehmen. Ein Basar war entstanden. Beide Kinderhäuser haben Spenden in Höhe von 632,- € gesammelt und an die Hilfsorganisationen überwiesen. Die Vereine „Aktion Kleiner Prinz – Internationale Hilfe für Kinder in Not e.V.” und „Blau-Gelbes Kreuz e.V. Köln” konnten sich über die Spenden freuen.

Neben den Basaren haben die Familien Sachspenden in der Kita abgegeben: haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Medikamente etc. stapelten sich in der Kita. In Kartons verpackt, konnten auch diese Spenden an die Vereine übergeben werden. Wir sind stolz auf unsere Spendenaktionen und hoffen, dass wir – Kinder, Familien und Pädagog*innen gemeinsam – auch in Zukunft Menschen in Notlagen helfen können!

Sachspenden Ukraine

Die Teams der element-i Kinderhäuser Hans im Brück und Rheinpiloten