element-i hilft – dafür möchten wir Danke sagen!

Der Ukrainekrieg und seine schrecklichen Folgen beschäftigen uns alle sehr. Im ganzen Land leiden die Menschen und vor allem Kinder unter den Angriffen. Für uns im gesamten Trägernetzwerk ein klarer Aufruf zu handeln: In den Erzieher*innen-Fachschulen, den element-i Einrichtungen, bei der element-i Bildungsstiftung und in der Verwaltung – überall gab und gibt es großartige Hilfsinitiativen.

Im element-i Kinderhaus Kinderländle in Stuttgart wurden sowohl Sach- als auch Geldspenden gesammelt. „Die Familien brachten Windeln, Babynahrung und Schlafsäcke in die Kita. Im Flur stand eine Spendenkasse. Wer wollte, konnte dort etwas einzahlen. Einige Kinder warfen sogar ihr Taschengeld in das Kästchen“, berichtet Teamleiterin Ann-Katrin Neef. Die stattliche Spendensumme von über 1.000 Euro konnten die Schulhüpfer der Kita in Form eines Schecks an die Stuttgarter Hilfsorganisation STELP e.V. übergeben.

Auch das Team der element-i Grund- und Gemeinschaftsschule (Außenstelle Breitwiesenstraße), die Schüler*innen und Eltern sammelten fleißig Sachspenden – und zwar so viele, dass die Kolleg*innen in den Gängen und im Büro gar nicht mehr laufen konnten.

An der Freien Dualen Fachakademie für Pädagogik in Karlsruhe hat eine Fachschülerin, die selbst aus der Ukraine stammt, gemeinsam mit dem deutsch-ukrainischen Verein Karlsruhe e.V. eine Spendenaktion mit Hilfsgütern für die Ukraine ins Leben gerufen. Im Kunstraum sammeln sie und ihre Kommiliton*innen Decken, Schlafsäcke, Verbandsmaterial und Konserven.

Gemeinsam mit dem ganzen element-i Netzwerk spendete die element-i Bildungsstiftung 15.000 Euro für die Ukraine Nothilfe von ChildFund Deutschland e.V. An der Spende beteiligten sich neben der Bildungsstiftung und verschiedenen Kita-Trägern im Netzwerk auch zahlreiche element-i Mitarbeitende ganz persönlich. Zusätzliche 80 Euro kamen von den Schüler*innen der element-i Schule in Stuttgart, die dafür einen Pizzaverkauf organisiert hatten.

„Wir freuen uns zu sehen, dass bei element-i zahlreiche Menschen, von den Mitarbeitenden über die Geschäftsführung bis hin zu den Kindern, den Impuls teilen, zu helfen. Ganz nach unserem Motto #eskommtaufmichan,“ fasst es Meike Betz-Seelhammer von der element-i Bildungsstiftung abschließend auch perfekt zusammen.

Dem können wir uns nur anschließen. Vielen Dank für Ihr großartiges Engagement!

„Jein“ – Sinn und Unsinn von Verboten

Womöglich ist der Satz „Ich habe „Nein“ gesagt!“ einer der meistgesagten Sätze im Kitaalltag. Getoppt wird dieser Satz von einem noch knapperen „Nein“. Das glauben Sie nicht? Eine kleine Beobachtungsstudie hat herausgefunden, dass Kinder diese oder ähnliche Anweisungen sehr oft hören. Und ich möchte Sie heute einladen, den Satz in Frage zu stellen, ihn kritisch zu beäugen oder neu zu denken. Das mag die eine oder den anderen unter Ihnen irritieren oder sogar stören. Denn Verbote und klare Begrenzungen sind im Kita-Alltag und anderswo durchaus sinnvoll. Doch was wäre, wenn wir häufiger „Ja“ sagten? Begeben Sie sich mit auf meine Gedankenreise.

Einen ganzen Tag nur „ja“ zu hören, das ist der Wunsch vieler Kinder. Dieser Wunsch scheint auch Erwachsene immer noch zu bewegen, so dass sogar Filme und Bücher zum Thema entstanden sind. Titel wie „Der Ja-Sager“ oder „Yes Day“ oder „The Yes Man“ greifen die Idee, zu allem „ja“ sagen zu müssen, mit einem Augenzwinkern auf. Oft äußern auch Kinder gegenüber Pädagog*innen den Wunsch, dass die Pädagog*innen häufiger „Ja“ sagen könnten. Ich frage mich, woher dieser Wunsch kommt. Und was könnte die Botschaft an uns sein oder die Idee dahinter? Geht es darum, den ganzen Tag nur Süßigkeiten essen zu dürfen oder bis in die Nacht aufzubleiben? Würden wir als Gemeinschaft in Kita oder anderswo im Chaos versinken, wenn wir den Kindern häufiger mal zustimmten? Würden Kinder neue Kompetenzen entdecken? Würden wir als Erwachsene auf andere Lösungen kommen und leichter durch den Tag gehen? Mit Gedanken wie diesen habe ich mich beschäftigt.

Erziehung zur Freiheit

„Die Begleitung durch aktiv gesteuertes, fachlich fundiertes, entwicklungsangemessenes „Sichern und Freigeben“ mit dem Zutrauen in die kindlichen Fähigkeiten, ermöglicht und fördert die Selbständigkeit, das Engagement und die zunehmende Eigenverantwortung der Kinder.“ (Kammerlander et al. 2018, S. 2). In unserer element-i Konzeption steht es beschrieben, dass wir Kindern in einer Erziehung zu innerer Freiheit auch äußere Freiheit zugestehen wollen. Denn nur wenn ein junger Mensch eigene Erfahrungen machen darf, bekommt er damit die Möglichkeit, sich ein Bild über die Dinge und die Welt zu machen. Nur dann hat er die Chance herauszufinden, ob er sich das eine oder andere schon zutrauen kann oder ob vorher noch kleinere Entwicklungsschritte zu gehen sind.

Balance zwischen Autonomie und Sicherheit

Beobachten wir uns im Alltag selbst, dann können wir leicht feststellen, wie schnell uns ein „Nein“ oder ein „Jetzt nicht“ – mehr ein Befehl als eine Aussage – herausrutscht. Ein Befehl, der die Kinder in ihren Erfahrungen eingrenzt. Sei es, dass die Kinder genau auf dem Teppich ihre Eisenbahnstrecke aufgebaut haben, auf dem üblicherweise Kiko ist. Und nun müssen die Kinder für den Teil des Tagesablaufs ihren Platz räumen und das Bauwerk aufgeben. Oder sei es, dass wir bereits ahnen, dass das Kleinkind dabei ist, vom Stuhl auf den Tisch zu klettern, um sich beim Mittagessen einen Nachschlag zu sichern.

Wenn wir zu Kindern „Nein“ sagen, dann mag es berechtigte Gründe dafür geben. Nicht selten wird jedoch auch ein Verbot ausgesprochen, weil unsere routinierte Ordnung gestört wird oder auch aus Gründen der Bequemlichkeit. Wir befürchten womöglich im Nachgang einen Mehraufwand oder begeben uns nicht auf den Weg, eine alternative Lösung zu suchen, weil wir etwas immer schon so und nicht anders gemacht haben. Oder es steht eine Diskussion mit Eltern ins Haus, wenn wir dem Kind die Erfahrung, barfuß zu laufen, nicht vorenthalten wollten und deshalb am Abend nur noch einen Socken von dem Paar am Morgen zu finden ist. Wir sagen auch „Nein“ zu Kindern, wenn wir selbst etwas nicht aushalten können, also wir zum Beispiel nicht zuschauen können, wie ein Kind die Sprossenwand oder den Baum hochkraxelt. Wir entreißen Kleinkindern die Bastelscheren, noch bevor es einmal am Blatt ansetzen konnte, statt bei ihnen zu bleiben und sie in der Erfahrung zu begleiten.

Für mehr Autonomie im Alltag

Janusz Korczak hat vor über 100 Jahren in seiner Magna Charta Libertatis geschrieben, dass das erste Recht eines Kindes das Recht auf seinen eigenen Tod sein soll. Damit setzte er den Tod mit Risiko gleich, Lebensrisiko. Er stellte die Behauptung auf, dass wir Kindern aus Angst, der Tod könnte uns das geliebte Kind entreißen, ihm die Chance nehmen zu leben (vgl. Korczak 2007, S. 10ff). Seine Worte sind aus einer anderen Zeit und klingen radikal, dennoch ist die Idee darin bedenkenswert. Man stellt sich die Frage, ob die Entscheidungen, die man fällt, willkürlich geschehen oder Kindern einen Rahmen geben, in dem sie sich bewegen und ausprobieren können. Dazu einige Beispiele:

Nehmen wir erneut das Kleinkind, das auf den Tisch krabbelt, um sich einen Nachschlag vom Essen zu sichern. Auf den Tisch mit den Schüsseln klettern?, das macht man doch nicht. Also wird das Verhalten unterbunden. Vielleicht wäre es eine Alternative, das Kind gewähren zu lassen (sofern keine akute Gefahr besteht). Und im Nachgang zu erklären, dass dieses Kind eine Lösung gewählt und ausprobiert hat, die ihm sinnvoll erschien. Mit den Kindern kann man anschließend gemeinsam überlegen, wie man künftig vorgehen kann

Beim Thema Kletterbaum scheiden sich die Geister: Wenn Sie nur schwer aushalten können, dass ein Kind am Baum herumkraxelt, und Sie sich sorgen, es könne sich verletzen, dann könnten Sie eine Kolleg*in bitten, die Aufsicht zu übernehmen – eine Kolleg*in, die den Kindern mehr Zutrauen entgegen bringen kann. Kinder wissen intuitiv recht gut, was sie sich zutrauen können und brauchen eine Unterstützer*in, die drauf schaut, wo der Fuß als nächstes gesetzt werden kann. Eine Bremser*in, die wiederholt „Pass auf“ ruft, ist für diese Lernerfahrung eine hemmende Begleiter*in.

Was macht man mit dem Bauwerk auf dem Kiko-Teppich? Statt „Nein“ zu sagen und die Kinder zu begrenzen, könnte man gemeinsam mit den Kindern auf Lösungssuche gehen. Es könnte sich dabei herausstellen, dass der Kiko-Teppich oft und gern für Bauwerke aller Art genutzt wird. Dann haben Sie einen Hinweis erhalten, dass Sie einen anderen und günstigeren Ort für die Kiko suchen sollten.

Der Kita-Alltag ist geprägt vom Abwägen zwischen dem Wohl des Einzelnen und dem der Gemeinschaft. Trotzdem möchte ich Sie einladen, den Alltag im Kinderhaus zu beobachten. Schauen Sie (oder als Team) einen Tag lang darauf, wie oft und in welchen Situationen Sie Kinder begrenzen und ihnen mit einem „Nein“ oder einer knappen Ansage Erfahrungen vorenthalten. In der Teamsitzung könnten Sie die Situationen analysieren und Alternativen finden, die den Kindern neue Erfahrungsräume eröffnen. Denn schon Konfuzius wusste: „Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“

Mehr von Franziska Pranghofer

Literatur

Kammerlander, Carola; Rehn, Marcus; Pädagogischer Leitungskreis (2018): element-i Konzeption. Stuttgart

Korczak, Janusz (2007): Das Recht des Kindes auf Achtung. Fröhliche Pädagogik. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus.

Wertschätzung als Quelle der Kraft

In unserem KiTa-Alltag wünschen wir uns einen wertschätzenden Umgang miteinander. Wir wollen mit dem, was wir sind, was wir machen und geleistet haben, gesehen und anerkannt – wertgeschätzt – werden. Oder wie es Marie von Ebner-Eschenbach (*1830/ †1916) ausdrückt: „Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus.“ Was aber ist Wertschätzung? Was verstehe ich selbst als Person darunter, was mein Gegenüber? Wann empfinde ich etwas als wertschätzend? Was muss mein Gegenüber dafür über mich wissen? Wie kann ich meine Wertschätzung zeigen?

Der Begriff „Wertschätzung“ wird oft mit Lob und Anerkennung einer bestimmten Leistung oder Fähigkeit verbundendas ist eine Perspektive. Wertschätzung jedoch ist mehr: Es ist eine Herzens- und Geisteshaltung, die den Menschen als Ganzes sieht, unabhängig von seinen Leistungen oder Taten. Solch eine aufrichtige Wertschätzung basiert auf Achtung und Respekt gegenüber jedem Menschen und darauf, seine Einzigartigkeit zu erkennen und zu würdigen. Auch die Stärke, anderen Menschen ihre Fehler zu verzeihen, ist eine Form der Wertschätzung.

Selbstwertschätzung – sich selbst als wertvoll erachten

„Ich bin wertvoll, unabhängig von meinem Verhalten oder persönlichen Fehlern.“ In einem solchen Glaubenssatz drückt sich ein positiver Selbstwert aus, der eine wertschätzende Haltung anderen gegenüber beinhalten kann. Gelingt es Menschen, diesen Glaubenssatz in angemessener Form sprachlich oder nonverbal auszudrücken, so lässt sich Kraft daraus schöpfen. Gegebene und entgegengenommene Wertschätzung vergrößern das Selbstwertgefühl – sowohl bei der Geber*in als auch bei der Empfänger*in.

Wer anderen Menschen Wertschätzung schenkt, schafft gleichzeitig die Basis für gute Beziehungen. Und gute Beziehungen können uns im besten Sinne antreiben und motivieren. Und sie sorgen für eine gutes Klima – am Arbeitsplatz oder anderswo. Wenn wir von Menschen umgeben sind, die uns wertschätzen und respektieren, fühlen wir uns wohl, sind locker und belastbar. Das hängt mit der Ausschüttung von Hormonen zusammen, die uns glücklich machen, unsere Konzentration und Beziehungen stärken sowie unsere Leistung steigern. Man kann also behaupten, dass Wertschätzung einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit hat.

Wie schätze ich andere wert?

Wertschätzung benennt konkret, was sie schätzt. Es muss klar werden, womit sie „verdient“ wurde. Ein Schulterklopfen im Vorbeigehen ist nicht unbedingt eine Wertschätzung. Dazu wird die Geste erst, wenn der- oder diejenige auch weiß, was der Auslöser für das Schulterklopfen war. Angemessen wertschätzen heißt auch, bei den Fakten zu bleiben, also weder zu übertreiben noch herunterspielen. Niemand möchte für Belanglosigkeiten übermäßig herausgehoben werden. Gleiches gilt für unkonkrete Allgemeinplätze, für das Lob nach dem Gießkannenprinzip. Anerkennende Worte und Gesten sollten an die Person adressiert sein, die es betrifft. Der Empfänger muss spüren: „Ich bin ganz persönlich gemeint.“ Man könnte auch sagen, dass der Wertschätzende dem anderen so auf Augenhöhe begegnet.

Wie kann ich konkret Wertschätzung zeigen?

Begrüßung: Bei der Begrüßung kann man einander viel Respekt entgegenbringen und zugleich die Distanz zwischen sich und dem Gegenüber reduzieren. Ein freundliches Wort nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, sollte der Person zeigen, dass sie einem wichtig ist.

Bedürfnisse erkennen: Einen anderen Menschen wert zu schätzen, bedeutet auch, dessen Bedürfnisse zu erkennen und ernst zu nehmen. Auch darin drückt sich ein aufrichtiges Interesse aus. Das Erkennen und Ernstnehmen von Bedürfnissen bedeuten nicht zwingend, sie erfüllen zu müssen oder erfüllen zu können.

Ungeteilte Aufmerksamkeit: In der Kommunikation mit anderen Menschen ist es wesentlich, bei der Sache zu sein. Wer sich auf den Augenblick konzentriert, lässt sich auf sein Gegenüber ein. Dazu gehört es, genau zuzuhören und das Anliegen der Mitmenschen zu erfassen und darauf einzugehen.

Lächeln: Ein Lächeln vermittelt Sympathie und Zuneigung. Es ist ein einfacher Weg, jemanden Anerkennung und Wertschätzung zu vermitteln. Ein Sprichwort aus China besagt, dass der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ein Lächeln ist.

Auf Augenhöhe: Seinen Mitmenschen zeigt man Wertschätzung, indem man sich mit ihnen auf Augenhöhe (psychisch und physisch) begibt und sich selbst zurücknehmen kann. Wenn man bereit ist, Fähigkeiten oder Eigenschaften von anderen zu schätzen, die man selbst vielleicht (noch) nicht entwickelt hat oder entwickeln möchte, ist das eine gute Basis. Man könnte es auch so ausdrücken: „Begegne deinen Mitmenschen mit dem gleichen Respekt, den du dir selbst auch wünschst.“

Respektvoll kommunizieren: Spätestens an diesem Punkt erkennen wir, ob die Wertschätzung wirklich eine Haltung oder nur ein Lippenbekenntnis ist. Am Umgang mit Fehler lässt sich der Gedanke gut erläutern. Fehler gehören zu unserem Alltag. Und sie müssen benannt werden, damit die Chance, daraus zu lernen, nicht vergeben wird. Leicht sagen sich Sätze wie: „Frau/Herr Maier, das geht so gar nicht, was haben Sie sich bloß dabei gedacht?“ Ein Vertrauen in die Kompetenz des anderen drückt sich aus in einer Rückmeldung wie dieser: „Frau/Herr Maier, Ihre Idee hat aus diesen Gründen … nicht funktioniert. Wie kann es beim nächsten Mal gelingen?“

Dankbarkeit: Was passiert, wenn man sich angewöhnt, bei jedem Menschen Dinge zu finden, die er oder sie gut macht? Erkenne ich auch Kleinigkeiten im Alltag an? Ein aufrichtiges „Danke“ zeigt, dass man es schätzt, was die Person geleistet hat. Wenn man also versucht, stets die guten Seiten der Mitmenschen in den Fokus zu rücken, drückt man damit Dankbarkeit aus.

Um Rat bitten: Kaum jemand wird sich weigern, sein Können und Wissen weiterzugeben, wenn er darum gebeten wird. Zum einen wird die Kompetenz des anderen anerkannt, zum anderen hat diese Kompetenz eine Chance, von anderen übernommen zu werden. Das kann zu besseren Leistungen einer Gruppe führen. Es ist ein sehr erhebendes Gefühl, der Welt etwas Gutes von sich hinterlassen zu haben.

Bitte beachten: Oft wird Wertschätzung nicht verbalisiert. Ein schwäbisches Sprichwort zeugt davon: „Ed bruddelt isch globt gnug.“ Das spürt die Empfänger*in. Wertschätzung sollte gezeigt, ausgesprochen und vermittelt werden – in geeigneten Kontexten. Wer glaubt, dass das Gegenüber von selbst weiß, dass es wertgeschätzt wird, sitzt einem Irrglauben auf. Wir alle wollen hören, sehen, fühlen und nicht bloß ahnen, dass wir wertgeschätzt werden!

Fazit

Einer anderen Person wertschätzend gegenüberzutreten ist durch verbale, aber auch nonverbale Kommunikation möglich. Wie und was wir kommunizieren, wie wir uns verhalten und wie wir handeln, ist auch von unserem Charakter und unserer Persönlichkeit abhängig. Inwieweit Menschen anderen Wertschätzung und Respekt zeigen, ist somit auch eine „Charaktersache“. Ein wertschätzender Umgang mit anderen Menschen macht sich bezahlt, denn die Freundlichkeit und Anerkennung, mit der man andere behandelt, wird oft genug zurückgegeben. Wer andere mit Respekt behandelt, wird in den meisten Fällen ebenfalls mit Respekt behandelt. Die Wertschätzung eines anderen Menschen hat also wiederum eine Rückwirkung auf die eigene Persönlichkeit – und damit auch den eigenen Selbstwert.

Mehr von Barbara Schmieder

 

Literatur

Wlodarek, Eva (2019): Die Kraft der Wertschätzung – Sich selbst und anderen positiv begegnen. dtv

 

Naturmandala und Naturbilder

In der Kita Energiebündel haben wir uns mit zwei Fragen beschäftigt: Wie kann man in der Natur ein Bild malen? Und wie entsteht ein Mandala im Garten? Die Kinder sollten neue Möglichkeiten im Naturraum bekommen, sich mit Mandalas oder dem Thema, ein Bild zu malen, auseinanderzusetzen.

Dafür nutzten ihr Wissen um die Technik und legten mit Naturmaterialien ein Mandala. Einerseits ging es dabei um Symmetrie und andererseits um ästhetisches Empfinden. Die Kinder fragten sich: „Ist das gelegte Mandala schön?“, „Was gefällt mir daran und warum?“, „Kann ich es schöner machen und wie?“ und tauschten sich dazu aus.

Naturmandala

Beim „Malen“ eines Naturbildes überlegten die Kinder zunächst, was sie „malen“ möchten und wie sie das Motiv mit den Naturmaterialien gestalten können. Dafür standen Steine, Sand, Blumen und Stöcke etc. zur Verfügung. Die Kinder überlegten, wie ein Baum oder ein Haus mit den vorhandenen Materialien entsteht. Dabei wurden sie kreativ und findig.

Beide Impulse fanden im Rahmen des Nachhaltigkeitsprojektes mit der EnBW statt und sollten den Kindern die Möglichkeit eröffnen, mit nachhaltigerem Material umzugehen als mit Papier. Der Impuls wird jetzt als Themenkiste angeboten.

Jenny Sveum, element-i Kinderhaus Energiebündel

element-i Kinderhaus Seehasen mit Beki-Zertifikat ausgezeichnet

Die Seehasen in Friedrichshafen haben das BeKi-Zertifikat der Landesinitiative „Bewusste Kinderernährung“ erhalten.

Die Initiative steht seit 40 Jahren für Ernährungsbildung und Ernährungsinformation in Baden-Württemberg. Das Zertifikat ist ein Qualitätsmerkmal für Kindertageseinrichtungen und macht die Bedeutung ausgewogener Ernährung auch nach außen sichtbar.

Für element-i Kinderhäuser ist die Ernährungsbildung ein wichtiger Baustein der frühkindlichen Bildung. Dazu gehört auch, dass hauseigene Köch*innen den Kindern täglich frische Mahlzeiten zubereitet. Bei den Seehasen ist das der Koch Luyan Bilger. Er ist ein wichtiges Teammitglied. Denn er bereitet nicht nur täglich alle Mahlzeiten frisch zu, sondern beteiligt die Kinder auch bei der Zubereitung. Ganz nebenbei lernen sie so Alltagskompetenzen für den selbständigen und wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln.

In Friedrichshafen ist das element-i Kinderhaus in der Otto-Lilienthal-Straße eine der wenigen Einrichtungen im Kreis, wo die Mahlzeiten vor Ort frisch zubereitet werden. Dafür erhielt die Kita nun die Zertifizierung. Aber die eigentlichen Gewinner sind die kleinen Seehasen, die täglich eine Vollverpflegung aus regionalen und saisonalen Zutaten erhalten – gemeinsam gekocht in der hauseigenen Küche. Guten Appetit!

Vom Ei zum Küken

Das Hühnerprojekt im Regenbogenhaus

Hobby und Beruf – wie geht beides zusammen? Wie kann das gelingen? Unser „Hühnerprojekt“ aus dem Frühjahr und Sommer 2021 hat gezeigt, wie ein privates Hobby das pädagogische Handeln bereichern kann und die Kinder neues Wissen ganz praktisch und mit viel Freude erwerben.

Der Kleintierzuchtverein in Vaihingen war für die Kinder vom Regenbogenhaus ein beliebtes Ausflugsziel – angeregt durch eine Pädagogin, die dort Mitglied ist. Bei den Besuchen haben die Kinder ihr Interesse an Küken entdeckt und wollten vor allem wissen, wie aus einem Ei ein Huhn wird. Das Projekt zum Thema war geboren. Die Kinder wollten in der Kita die Reise vom Ei bis hin zur Glucke oder zum stolzen Hahn begleiten.

In einem Brutgerät, dem sogenannten Inkubator, werden die Eier ausgebrütet. Ausschlaggebend ist die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Brutkasten. Nach circa drei Wochen passiert es dann: In einem mühseligen Kampf befreien sich die kleinen Küken aus der Eierschale. Je mehr es werden, desto lauter piepst es bei uns auf dem Marktplatz. Nach einigen Tagen können die Küken unter Aufsicht eines Erwachsenen auf die Hand genommen und gestreichelt werden.

Die erste Zeit verbringen die Küken im warmen Brutkasten und werden anschließend in einem größeren Aufzuchtkäfig gehalten. Mit viel Futter, Wasser und etwas Geduld wachsen sie schnell. Und so dürfen die kleinen Junghennen bald hinaus in den Garten, wo der große Hühnerstall ihr neues Zuhause wird. Ausflüge durch alle Räume der Kita gehören zum Programm.

Außer Kraftfutter und Wasser bekommen die Tiere Reste aus der Küche. Reis und Nudeln sind die Lieblingsspeisen der Hühner. Bis zur Sommerschließzeit verbringen die Kinder und Pädagoginnen Zeit mit den Hühnern. Dann kam der Augenblick des Abschieds und Umzugs: Die Hühner leben jetzt im Gehege des Kleintierzuchtverein unserer Kollegin und sind nach wie vor wohl auf.

Philip Strähle, Regenbogenhaus

element-i Magazin Hühnerprojekt 2

 

 

„Sexualität ist das, was wir daraus machen“

Mara genießt es, ihren Körper zu erkunden. Noch besser geht das Erkunden zu zweit, gemeinsam mit Björn. Was man da alles entdecken kann? Karl geht gern mit Emil zur Toilette, weil sich die beiden Jungs dort ungestört betrachten wollen. Körpererkundungsspiele sind ein wichtiger Teil der psychosexuellen Entwicklung und für Kinder im Kita-Alter ein wichtiges Erfahrungsfeld.

Bei unseren Recherchen und der Arbeit an einem Sexualpädagogischen Konzept sind wir, eine Gruppe aus Teamleitungen und Pädagogischen Leitungen, auf viele Themen gestoßen, die in dem Konzept ihren Platz finden sollten: Kindliche Sexualität, Psychosexuelle Entwicklung, geschlechtliche Vielfalt, geschlechterbewusste Pädagogik, Körpererkundungsspiele, Kinderrechte und Prävention. Das Konzept soll eine Orientierung für das pädagogische Handeln bieten und darüber hinaus einladen, eigene Gedanken zu reflektieren und für den Alltag sensibilisiert zu sein. In diesem Artikel finden Sie eine Auswahl an Themen aus dem Konzept.

Sexuelle Sozialisation

In der Sexualpädagogik geht es nicht nur darum, über Fakten und Zusammenhänge der menschlichen Sexualität zu informieren, sondern vielmehr um die Begleitung und Unterstützung der Kinder bei der Entwicklung eines positiven Körperbildes und einer für sie stimmigen Geschlechtsidentität. Ziel ist, dass die Kinder das Selbstvertrauen entwickeln, verantwortlich gegenüber sich selbst und anderen handeln zu können, die eigenen Bedürfnisse zu kennen und sichere Beziehungen einzugehen (vgl. WHO-Regionalbüro für Europa und BzgA 2011, S. 22ff).

Sexuelle Sozialisation umfasst vielfältige Erfahrungen des ganzen Körpers, der Beziehungen und Interaktionen. Demzufolge findet sexuelle Sozialisation täglich in vielen Situationen statt. Erwachsene sind Vorbilder, auch durch ihr nonverbales Verhalten, wie beispielsweise beim Ausdruck von Rollenbildern, Emotionen, Zärtlichkeit. Auch wenn über Sexualität geschwiegen wird, werden den Kindern Informationen vermittelt (vgl. WHO-Regionalbüro für Europa und BzgA 2011, S. 39).

Stellen Kinder Fragen zu Sexualität oder zeigen sie Verhaltensweisen, die ein Interesse daran erahnen lassen, ist es wichtig, darauf einzugehen und Antworten zu geben. Vermeiden, ausblenden und tabuisieren – ein Umgang dieser Art sorgt oft für das Gegenteil: Kinder suchen sich dann eigene Wege, ihr Interesse an Sexualität auf andere Weise nachzugehen, beispielsweise im Verborgenen. Dadurch wird eine gute Begleitung bei den kindlichen Lernprozessen erschwert oder verhindert (vgl. Maywald 2018, S. 70).

Viele Eltern haben die Sorge, dass Sexualaufklärung dazu führe, dass sexuelle Aktivitäten früher und häufiger stattfinden oder Kinder sexualisiert werden. Sexualaufklärung jedoch fördert die Kompetenzen, mit sexuellen Gefühlen, Gedanken, Wünschen und Ausdrucksformen selbstbestimmt, verantwortlich und gesund umzugehen. Forschungsergebnisse (unter anderem der UNESCO-Bericht) zeigen auf, dass der erste Sexualverkehr bei aufgeklärten Jugendlichen eher später stattfindet als bei nicht aufgeklärten, dass die Anzahl an Sexualpartner*innen reduzierter und das Schutzverhalten beim Geschlechtsverkehr ausgeprägter ist (vgl. BzgA 2011, S. 24).

Mit Blick auf die Menschenrechte sind sexualpädagogische Themen Pflichtaufgaben, gehören zur Gesundheitsfürsorge und sind aufzugreifen, wenn Kinder Interessen zeigen. Kindern soll es möglich sein, eine positive Einstellung zu ihrem Körper zu entwickeln und darüber zu kommunizieren. Dazu gehört es, z.B. die korrekten Bezeichnungen der Geschlechtsteile zu kennen und verwenden zu können (vgl. WHO-Regionalbüro für Europa und BzgA 2011, S. 39).

Sexualität als zentraler Aspekt des Menschseins

Die Definition der World Health Organization (WHO) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) verdeutlicht, welche Aspekte Sexualität beinhaltet.

Im Alltag wird der Begriff Sexualität oft eingeschränkt wahrgenommen und auf Körperlichkeit, Geschlechtsverkehr und Fortpflanzung reduziert, obwohl es beispielsweise auch um die Persönlichkeit und Gesundheit des Menschen geht. Vergegenwärtigen muss man sich, dass Sexualität ein zentraler Aspekt des Menschseins ist und im gesamten Lebenslauf eine wesentliche Rolle spielt. Jede Lebensphase hat ihre jeweiligen Schwerpunkte und Ausdrucksformen (vgl. WHO-Regionalbüro für Europa und BzgA 2011, S. 18). So unterscheidet sich kindliche Sexualität grundlegend von der Sexualität der Erwachsenen und ist gekennzeichnet durch spielerisches Entdecken des eigenen Körpers mit allen Sinnen und darauf ausgerichtet, sich im jetzigen Moment in seinem Körper wohlzufühlen (vgl. Maywald 2018, S. 17f). Was alle Lebensphasen vereint, ist das Bedürfnis nach Geborgenheit und verlässlicher Liebe (vgl. WHO-Regionalbüro für Europa und BzgA 2011, S. 18).

Es ist spannend sich anzuschauen und zu hinterfragen, welche Normen und Werte im jeweiligen Kulturkreis vorherrschen, d.h. die Art und Weise wie Geschlecht, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung wahrgenommen und bewertet werden. Mit der Einteilung in zwei vorherrschende Geschlechter ist eine Vielzahl an geschlechtsbezogenen Erwartungen und Vorschriften verbunden.

Geschlechterbewusste Pädagogik

„Michael, zieh das Prinzessinnen-Kostüm aus, du bist doch ein Junge“, „Marlene, sollen wir dir ein lila- oder rosafarbenes Shirt kaufen?“, „Jonathan, warum hast du denn Nagellack auf deinen Fingernägeln?“, „Jungs, möchtet ihr mit in die Werkstatt gehen?“ Kennen Sie solche oder ähnliche Aussagen? Im Alltag werden Kindern Informationen über ihr soziales und biologisch zugewiesenes Geschlecht vermittelt. Es schwingen Erwartungen an ihre Geschlechterrolle mit und beeinflussen somit die Entwicklung ihrer Geschlechtsidentität.

Der Begriff Geschlecht beinhaltet zwei Dimensionen: die biologische Voraussetzung, also das körperliche Geschlecht (englisch: sex) sowie die soziale Zuweisung in Form der gesellschaftlich-kulturellen Ausdrucksform (englisch: gender). Biologische Merkmale sagen nichts darüber aus, wie die eigene Geschlechtszugehörigkeit subjektiv erlebt wird oder wie ein Mensch seine Geschlechtlichkeit lebt und nach außen hin präsentiert. Die Geschlechtsidentität bezeichnet das Wissen und Bewusstsein, einem Geschlecht anzugehören. Die Erwartungen der Gesellschaft an männliches bzw. weibliches Verhalten werden über die geschlechtstypische Sozialisation vermittelt werden (vgl. Maywald 2018, S. 25).

Eine geschlechterbewusste Pädagogik zielt darauf ab, auf stereotypische Sichtweisen und geschlechtsspezifische Zuschreibungen zu verzichten. Kinder brauchen Chancen, ihre eigene Geschlechtsidentität zu entwickeln, ohne dass Zuschreibungen ihre Erfahrungsmöglichkeiten einschränken. Gleichzeitig ist es bedeutsam, (geschlechtsbezogene) Unterschiede zu berücksichtigen und anzuerkennen. Hier zeigt sich ein Spannungsfeld auf: einerseits sind Jungen und Mädchen gleich, haben die gleichen Rechte und den gleichen Anspruch, ihre Potentiale zur Entfaltung zu bringen. Andererseits sind Jungen und Mädchen verschieden, haben eine unterschiedliche körperliche Entwicklung und verschiedene Interessen und Verhaltensweisen (vgl. Maywald 2018, S. 74).

Die Entwicklung der Geschlechtsidentität beginnt in den Jahren vor Schuleintritt. Einerseits sind Kinder passive Empfänger von gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen durch beispielsweise Bücher, Filme, Spiele. Auf der anderen Seite sind Kinder aktive Gestalter ihrer Geschlechtsidentität und wählen sich die Angebote aus, die in ihrem Umfeld möglich sind (vgl. Maywald 2018, S. 66).

Im sexualpädagogischen Konzept weisen wir darauf hin, dass Kinder vielfältige Geschlechterrollen wahrnehmen und ausprobieren dürfen, d.h. dass Michael selbstverständlich das Prinzessinnen-Kostüm anziehen darf, dass Marlene Shirts in anderen Farben als lila und rosa auswählen darf, dass Jonathan seine Nägel lackieren darf und Mädchen in der Werkstatt kreativ sein dürfen. Um ein Spektrum an Möglichkeiten und gleiche Chancen zu erhalten, muss sensibel wahrgenommen werden, wie Geschlechterrollen gelebt, wie Sprache eingesetzt und wie Spielmaterialien und Bücher ausgewählt werden. Wie sensibel sind Sie für (unbewusste) Stereotype im Kinderhaus und wie gehen Sie damit um?

Was uns noch wichtig ist

Im Sexualpädagogischen Konzept befinden sich Informationen zur psychosexuellen Entwicklung und kindlichen Sexualität. Fundiertes Wissen erleichtert es, kindliche Verhaltensweisen zu verstehen und gut zu begleiten. So ist es beispielsweise nicht ungewöhnlich oder besorgniserregend, wenn Kinder im zweiten/dritten Lebensjahr ihre Genitalien untersuchen und freudig zeigen. Kinder haben ein großes Interesse an ihrem Körper und am Körper der anderen. Mit allen Sinnen entdecken und erforschen sie, stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest und erkennen Zusammenhänge. Kinder genießen Berührungen und erkennen mit zunehmenden Erfahrungen (z. B. bei Körpererkundungs- und Rollenspielen) die eigenen Bedürfnisse. Hierin liegt ein großes Potential, persönliche Grenzen zu erkennen, diese mitzuteilen und einzufordern. Es ist wichtig, Kinder ernst zu nehmen und darin zu unterstützen, dass sie diejenigen sind, die über ihren Körper bestimmen dürfen. Kinder müssen erfahren können, dass ihr Körper ihnen gehört, ihre Empfindungen und Gefühle wertvoll sind und nur sie sagen können, wie sich etwas in ihnen anfühlt! Neben Fachwissen sind ein wahrnehmendes Beobachten, didaktische Kreativität und eine gute Kommunikationskultur erforderlich. Zudem spielt die Selbstreflexion eine entscheidende Rolle, da das eigene Verhalten durch die eigene Biografie und sexuelle Erfahrungen und Erinnerungen beeinflusst werden (vgl. Wanzeck-Sielert 2013, S. 571ff.).

Mehr von Katja Behres


Literatur

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) (2011): Standards für die Sexualaufklärung in Europa. Köln

Maywald, Jörg (2018): Sexualpädagogik in der Kita. Freiburg

Offit, Avodah (1979): Das sexuelle Ich. Ullstein

Wanzeck-Sielert, Christa (2013): Sexualerziehung in Kindertageseinrichtungen. In: Schmidt, Renate-Berenike; Sielert, Uwe (Hrsg): Handbuch Sexualpädagogik und sexuelle Bildung. Weinheim

WHO-Regionalbüro für Europa und BzgA (2011): Standards für die Sexualaufklärung in Europa. Rahmenkonzept für politische Entscheidungsträger, Bildungseinrichtung, Gesundheitsbehörden, Expertinnen und Experten. Köln

Sicherheit macht Schule!

Haben Sie gewusst, dass an der element-i Gemeinschaftsschule in Karlsruhe allein in diesem Jahr 17 Jungen und Mädchen unter der Leitung unserer Kollegin Christina Bayer zu Schulsanitäter*innen ausgebildet worden sind?

Denn in Deutschland ereignen sich jährlich mehr als eine Million Schulunfälle. Aus diesem Grund haben die element-i Gemeinschaftsschule, der DRK Kreisverband Karlsruhe e.V. und die BARMER Karlsruhe den Schulsanitätsdienst aufgebaut.

Für ihr Engagement erhielten die jungen Ersthelfer*innen nun einen von der BARMER finanzierten Schulsanitätsrucksack für ihre Schule. Darin befindet sich alles Notwendige für die Erste Hilfe: von den Handschuhen über Verbandszeug bis zur Rettungsdecke. Übergeben wurde der Rucksack von Philipp Geisberger, Geschäftsführer der BARMER in Karlsruhe und Sabine Raupp, Schulkoordinatorin des DRK-Kreisverband Karlsruhe e.V.

Die Schulsanitäter*innen sorgen bei Schul- und Sportfesten, Ausflügen und im ganz normalen Schulalltag für Sicherheit und helfen ihren Mitschülern in Notfällen. Sie sind fit in Erster Hilfe, wissen, wie man einen Verband anlegt und wie man die stabile Seitenlage ausführt.

Bei einem Schulunfall muss oft schnell gehandelt werden, „doch Unwissenheit und Unsicherheit in Sachen Erster Hilfe halten viele davon ab“, weiß Philipp Geisberger. „Über den Schulsanitätsdienst kommen Kinder und Jugendliche schon früh mit dem Thema Erste Hilfe in Kontakt, sie verlieren Ängste, übernehmen Verantwortung und behalten das hoffentlich ein Leben lang bei.

Wie zeitgemäß das Einrichten eines Schulsanitätsdienstes ist, zeigt ein Blick auf den neuen Bildungsplan, zu dessen sechs Leitperspektiven auch die Perspektive „Prävention und Gesundheitsförderung“ gehört.

Beitragsbild: DRK-Kreisverband Karlsruhe e.V.

Endlich wieder Kinder-Kunst-Tag!

Nachdem der Kinder-Kunst-Tag vergangenes Jahr pandemiebedingt ausfallen musste, ist es jetzt am 10. Mai 2022 endlich wieder so weit: Viele Kunst- und Kultureinrichtungen öffnen ihre Türen für Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren.

Der 6. Kinder-Kunst-Tag: Das heißt jede Menge Spaß und kostenlose Mitmach-Aktionen für Kita-Gruppen aus ganz Baden-Württemberg. Gemeinsam mit den Kunst- und Kulturschaffenden können die Kinder Kunstwerke gestalten, Theater spielen, Ausstellungen erkunden, selbst kreativ werden oder sich künstlerisch austoben.

Wenn Sie Ihrem Kind und seiner Kita-Gruppe einen spannenden Blick hinter die Kulissen einer Kultureinrichtung oder ein tolles Abenteuer im Museum oder Theater ermöglichen möchten, sprechen Sie doch einfach mit den Erzieher*innen Ihrer Kita. Der Kinder-Kunst-Tag steht allen Kita-Gruppen offen – egal, ob element-i Einrichtung oder nicht.

Bereits ab Anfang April können Sie sich online über das Programm informieren. Jede Kita-Gruppe kann sich ab Montag, den 11. April 2022, kostenfrei anmelden auf www.element-i-bildungsstiftung.de.

Praxisimpuls: Wir bauen eine Krippe

Dieser Artikel wurde im internen Newsletter für die element-i Pädagog*innen im Dezember 2021 veröffentlicht.

Die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit der Besinnlichkeit und der Auseinandersetzung mit verschiedenen Festen, die die Kinder in unserer Gemeinschaft während dieser Zeit feiern.

Auf die Idee für den Bau einer eigenen Krippe für unser element-i Kinderhaus Sterngucker sind wir gekommen, als wir in unserem Bau- und Zahlenland gemeinsam die Weihnachtsgeschichte gelesen haben. Beim Lesen der Weihnachtsgeschichte haben wir erfahren, warum die Christen in Deutschland und auf der ganzen Welt Weihnachten feiern. Die Kinder waren begeistert vom Stall mit der Krippe und wollten diese nachbauen. Gemeinsam wurde überlegt und aufgezeichnet, wie die Krippe aussehen soll, wie groß sie sein soll, was dafür gebraucht wird und ob das Material im Kinderhaus vorhanden ist oder etwas zugekauft werden muss. So konnten die Kinder, ähnlich wie Architekten, das gemeinsame Bauvorhaben planen.

Mit dem Zollstock wurde die Größe der Krippe abgemessen. Als Maßstab dienten die Krippenfiguren. Nach der Anfertigung einer Planungsskizze so-wie einer Modellzeichnung konnte der Bau beginnen. Die Planungsmaße wurden auf das vorhandene Holz übertragen. Mit verschiedenen Sägen, sogar mit einer Stichsäge, wurden die Bauteile ausgesägt, geschliffen und abschließend verschraubt. Nach Fertigstellung des Rohbaus wurde die Krippe noch verschönert mit einer Steinmauer, einem Holzgatter und einem Strohdach. Der Innenausbau wurde durch ausgelegtes Stroh abgeschlossen. Unsere Krippe ist aus wiederverwendetem Material entstanden – Upcycling im besten Sinne. Aus altem Holz, Schrauben und viel Ideenreichtum wurde die neue Krippe für unser element-i Kinderhaus Sterngucker.

Ramtin Kashef, Kinderhaus Sterngucker