Auszeichnung vom Jugendrotkreuz für die Schulsanitäter:innen der Freien element-i Gemeinschaftsschule Karlsruhe

Die Schulsanitäter:innen der Freien element-i Gemeinschaftsschule in Karlsruhe haben für ihr herausragendes Engagement die Schulauszeichnung des Jugendrotkreuzes erhalten. Sabine Raupp vom Jugendrotkreuz/Schularbeit überreichte den Schüler:innen eine Plakette sowie individuelle Urkunden. Diese Ehrung würdigt die wertvolle Arbeit der Schulsanitätsdienste, die im Schulalltag unverzichtbar ist. „Ich bin unglaublich stolz auf die Schülerinnen und Schüler. Mit ihrem Engagement sind sie ein Vorbild,“ betont Christina Bayer, Teamleitung im Lernhaus 9/10, die die Gruppe, aktuell über 20 Schulsanitäter:innen, anleitet. Sie treffen sich jede Woche zum Üben und Lernen, ihr Leitsatz dabei: „In max. 4 Minuten am Einsatzort!“.
Weitere Informationen zu den Schulauszeichnungen des Jugendrotkreuzes finden Sie hier.

Gute Kita-Qualität: Von Erwachsenen für Kinder

Qualitätsmanagement – ein Begriff, welcher sicherlich häufig “denen da oben” oder “dem Träger” zugeschrieben wird. Aber: Wo findet Qualität statt? – Sicher nicht im Leitungsbüro oder ausschließlich in den Köpfen und auf Papieren der Fachberatungen. Nein, Qualität setzt dort an, wo mehr als 800.000 Mitarbeitende (Stand Ende 2022) in unseren Kitas täglich mit Kindern zusammenarbeiten.

Qualität umgibt uns, unser Alltag ist voll von Hinweisen darauf. Bei Produkten werden diese häufig durch DIN-Normen ersichtlich: das Blatt Papier in DIN-A4, die einheitliche Schuhgröße 40 oder die Steckdose mit zwei Löchern. Auch wenn die Begriffe “Normen und Richtlinien” bei dem ein oder anderen Gänsehaut, wenn nicht gar Desinteresse hervorrufen, bietet die DIN ISO 9000:2015-11 über die Normung von Gegenständen hinaus wertvolle Impulse für die Arbeit in Kindertageseinrichtung mit einem Qualitätsanspruch. Denn sie beschreibt Grundsätze für die erfolgreiche Zusammenarbeit in Organisationen vor dem Hintergrund von gelungenem Qualitätsmanagement.

Um Ihnen die Freude am Lesen zu erhalten, möchten wir im Folgenden versuchen, eine Übersetzung der Grundsätze aus der DIN EN ISO 9000:2015 auf die Gedanken rund um gelungene Leitungs- und Führungsfunktionen in Trägernetzwerken von Kindertagesstätten zu schaffen.

Wie gelingt eine erfolgreiche Zusammenarbeit?

Die Diskussion über gute Qualität in Kindertagesstätten kam vor einigen Jahren auf und findet sich mittlerweile zunehmend dynamischer auch in politischen Diskussionen und Gesetzgebungen wieder. Sie hat seit der Entwicklung von Messinstrumenten von Kita-Qualität die Aufgabe, nicht nur die Ist-Stand Erhebungen in den Kindertagesstätten durchzuführen, sondern auch die Qualitätsentwicklung der pädagogischen Arbeit in den Blick zu nehmen.

Der auf den Grundpfeilern Bildung, Erziehung und Betreuung stehende Förderauftrag von Kindertageseinrichtungen (§22 Abs. 3 SGB VIII) legt die Basisanforderungen an die Qualität von Kindertageseinrichtungen. So weit so gut. Nun reicht ein inhaltlich formulierter Anspruch an frühe Bildung jedoch nicht aus, um gelingende Prozesse von der Orientierungs- zur Ergebnisqualität sicherzustellen. Es bedarf vielmehr einer engen Zusammenarbeit von Mitarbeitenden, Leitungen und Fachberatungen mit unterschiedlichen Perspektiven auf unterschiedlichen Ebenen. Diese Zusammenarbeit sollte eine Kultur fördern, welche zu Verhaltensweisen, Einstellungen, Tätigkeiten und Prozessen führt, die Wert schaffen. Einen Wert im Sinne eines Mehrwertes für die Kinder.

Es können noch einige Schrauben gedreht werden. Fangen wir damit an!

Orientierung an Mitarbeitenden, Eltern und Kindern: Die Kund:innen im Fokus

Damit eine Kita beziehungsweise ein Träger nachhaltig als erfolgreich gilt, bedarf es des Vertrauens von Kund:innen. Der Begriff des Kundens beschreibt in diesem Kontext vor allem die Mitarbeitenden, Eltern und Kinder im direkten Kontakt zum Alltagsgeschehen in der Kita. Das angesprochene Vertrauen wird dadurch erlangt, dass die unterschiedlichen Anforderungen erfüllt und im besten Falle die damit einhergehenden Erwartungen übertroffen werden. Der Kernaspekt, der hieraus hervorgeht, ist die vernetzte, transparente und gelingende Zusammenarbeit mit dem Fokus auf ein gutes Ergebnis für das Kind – wie auch immer dies im individuellen Fall aussehen mag.

Die Multiperspektivität, welche sich aus der Mehrzahl an Parteien ergibt, bietet in der Kita immer wieder kleine und große Herausforderungen. Es sollte ein regelmäßiger und intensiver Abgleich von den Interessen der Eltern, der Kinder als auch der fachlichen Perspektive der Mitarbeitenden stattfinden. Das Wollen und das Können (Anforderung und Leistbarkeit) schwingen in solchen Gesprächen stets mit. Unterschiedliche Ideen und Anforderungen als bereichernde Auseinandersetzung wahrzunehmen hilft, eine solide Basis zu schaffen, die höchstmögliche Qualität für jedes einzelne Kind zu schaffen.

Ein Beispiel: Der Wunsch nach längst möglichen Betreuungszeiten durch die Eltern steht den Teilzeitbeschäftigungen oder Stundenreduzierungen der Mitarbeitenden konkurrierend gegenüber. Und dann ist die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Betreuungszeit und -qualität für das Kind noch nicht gestellt. Weitere beispielhafte Themen wie Ernährungskonzepte, Ansichten zu Mehrsprachigkeit oder gelungenen Eingewöhnungen finden Sie sicherlich auch in Ihrer Einrichtung wieder.

Vom Leiten und Lenken: Die Führung

Die Herausforderungen, denen sich Kitaleitungen gegenübersehen, sind nicht zu unterschätzen: ein zu langsam wachsender Fachkräftemarkt, lange Öffnungszeiten der Einrichtungen, eine hohe Fluktuation und andauernde Krankheitsstände der Mitarbeitenden. Und dennoch steht und fällt die Qualität mit der Führungskraft.

Eine gute Führung baut auf eine einheitliche Sichtweise von Zweck und Ausrichtung der Einrichtung und des Trägers. Wird dort eine Übereinstimmung erreicht, so stärkt dies das Engagement aller Beteiligten zur Erreichung der (Qualitäts-)Ziele der gesamten Organisation. Gemeinsame Strategien, eine gelebte Unternehmenskultur, die sinnvolle Umsetzung von Prozessen und ein bewusster Umgang mit vorhandenen Ressourcen stärkt die Kindertageseinrichtung und die Trägerschaft durch die enge Verzahnung. Eine erfolgreiche Führung wirkt positiv auf die Kommunikation im Team, mit den Eltern, mit anderen Kindertageseinrichtungen und Akteuren des Sozialraums.

Häufig wird die Leitungsposition als Sandwich beschrieben – aber ist dies das richtige Bild? Wir denken nicht. Eine gute Leitung ist aktive Impulsgeber:in, hält die Fäden in der Hand und übernimmt Verantwortung. Als Vernetzer:in verschiedenster Parteien vermittelt, übersetzt, diskutiert und wägt eine erfolgreiche Leitung Anforderungen, Fragestellungen und Lösungsmöglichkeiten ab und steuert so gezielt die Entwicklung der Kita.

Das Allerwichtigste dabei ist, dass am Ende Führung den womöglich größten Effekt auf die Qualität der Kindertageseinrichtung hat. Das heißt: Schlussendlich profitiert jedes einzelne uns anvertraute Kind von einer guten Leitung.

Eins, Vier, Viele: Das Beziehungsmanagement

Ein gutes Beziehungsmanagement führt die Kita und schlussendlich auch den Träger zu nachhaltigem Erfolg. Die Gesamtleistung einer Kita in Bezug zur Qualität wird durch die Leistung der Einzelnen maßgeblich beeinflusst. Gute Netzwerkarbeit und intensive Bindungen haben eine positive Auswirkung auf die Verbesserung dieser. Ein gemeinsames Qualitätsverständnis und das Nutzen von Ressourcen und Kompetenzen steigern zudem die Gesamtqualität der Organisation. Die folgende Aufzählung benennt beispielhaft einige Kompetenzen, welche Kitaleitungen für ein gelungenes Beziehungsmanagement mitbringen sollten:

Personale Kompetenzen:
Offenheit für Neues, Optimismus, Gewissenhaftigkeit, Belastbarkeit (mentale Stabilität), Leistungsbereitschaft, Selbstführung, usw.

Soziale Kompetenzen:
Durchsetzungsfähigkeit, Beziehungsfähigkeit, emotionale Intelligenz, Kommunikationsfähigkeit, usw.

Methodische Kompetenzen:
Lösungsorientierung, Kreativität, analytisches Denken, Visionen, Gesprächsführung usw.

Doch im gesamten Team, unter Eltern, dem Verwaltungsorgan des Trägers und nicht zuletzt in den Kindern stecken Kompetenzen, welche es gilt, zielführend und stärkenorientiert zu verzahnen. Es kommt dabei auf einen Jeden und ein*e Jede* an – nur viele ineinandergreifende Puzzlestücke ergeben letztendlich ein Bild.

Es kommt auf Alle an: Das Engagement von Personen

Um die Fähigkeit der Organisation zu verbessern, Werte zu schaffen und zu erbringen, bedarf es kompetenter und engagierter Personen in allen Bereichen. Schlüsselbegriffe wie Respekt, Partizipation, Anerkennung und Befähigung erhalten ein großes Gewicht. Durch die Beteiligung der Menschen werden die Qualitätsziele verständlich, greifbar und sinnhaft. Die Eigenmotivation zur gemeinsamen Zielerreichung stärkt die Zusammenarbeit im Team und wirkt sich letztlich auf die positive Entwicklung pädagogischen Handelns aus. Insgesamt lässt sich durch Partizipation ebenfalls eine gesteigerte Zufriedenheit der beteiligten Personen ausmachen, welche wiederum zu größerem Vertrauen und einer verbesserten Zusammenarbeit in der gesamten Trägerorganisation führt.

Der Weg ist das Ziel: Der Prozessorientierte Ansatz

Die Prozessqualität bezieht sich im Wesentlichen auf die Umsetzung pädagogischer Prozesse. Im Umgang mit Kindern umfasst dies die „entwicklungsangemessene, bildungsfördernde und kindbezogene Interaktion“ (Schmidt 2013, S. 57). Ergänzt wird dies durch den bewussten und rücksichtsvollen Umgang mit personellen, sachlichen und finanziellen Ressourcen. Ebenso beschreibt diese Dimension der Qualität die Beherrschung aller relevanten Prozesse in der Leistungserbringung, sprich der Arbeit am und mit dem Kind. In der Praxis bedeutet dies die Planung von Bildungsinhalten sowie die Auswahl der entwicklungsgerechten Materialien in einer geeigneten und der gestalteten Umgebung. Ein kohärentes System von zusammenhängenden Prozessen ergibt beständige und vorhersehbare Ergebnisse, welche dadurch wirksamer und effizienter erzielt werden können. Es gilt, sich an rechtlichen Vorgaben zu orientieren, die Konzeption der Einrichtung als Leitlinie unterstützend zu nutzen und als Leitung einen Rahmen zu schaffen, der vielfältige Prozesse ermöglicht und zielgerichtet vereint.

Der Weg zum Besseren: Die stetige Veränderung

Die fortlaufende Verbesserung wird als Schlüsselaspekt der Qualitätssteigerung betrachtet. Das gegenwärtige Leistungsniveau muss dafür aufrechterhalten und im besten Falle kontinuierlich gesteigert werden. Eine fortlaufende Veränderung bietet unzählige Möglichkeiten, das eigene Handeln selbstreflexiv zu betrachten und dadurch zu einem besseren Gelingen beizutragen. Dynamisches pädagogisches Handeln bedeutet Anstrengung – es lassen sich jedoch zügig Früchte ernten. Die schnell ersichtlich gesteigerte Zufriedenheit von Eltern, Mitarbeitenden und dem Team ist die Belohnung dafür. Durch adäquate Reaktionen auf Änderungen der internen sowie externen Bedingungen werden konsequent neue Chancen geschaffen.

Die folgenden vier Komponenten sollen nach Tietze und Lee (2009) Qualitätssteuerung handhabbar machen:

  1. ein Modell mit den wichtigsten Qualitätsfaktoren (z.B. standardisierte Prozessbeschreibungen)
  2. eine Evaluationsstrategie, um die pädagogische Qualität in Einrichtungen routine-mäßig und mit vertretbarem Aufwand zuverlässig zu evaluieren (z.B. interne und externe Audits im regelmäßigen Rhythmus)
  3. systematische Qualitätsentwicklungsprogramme, die das gegebene Qualitätsprofil der Einrichtungen mit ihren Stärken und Schwächen zum Ausgangspunkt nehmen und die Qualität verbessern (z.B. Fortbildungspläne für alle Mitarbeitenden)
  4. ein pädagogisches Gütesiegel, mit dem erreichte gute Qualität einer Einrichtung zertifiziert und nach außen ausgewiesen wird (z.B. Paedquis, TopKita, DIN EN ISO)

Zahlen, Daten, Fakten: Die Entscheidungsfindung

Kommen wir zuletzt noch auf wenig beachtete Aspekte des Qualitätsmanagements in der Kita zu sprechen: Zahlen, Daten, Fakten. Auch wenn uns unser Bauchgefühl in vielen Situationen sicher die richtige Richtung weist, so ist eine Entscheidungsfindung mit objektiven Maßstäben auch – oder vor allem – im pädagogischen Kontext von Vorteil. Qualitätsstandards anhand von messbaren Kennzahlen festzulegen, bietet einen verlässlichen und überprüfbaren Rahmen für alle Beteiligten. 

Beispielsweise bieten Beobachtung und Dokumentation der Tätigkeiten der Kinder eine vielversprechende Entscheidungsgrundlage für gelingendes pädagogisches Handeln. Möglichst objektive und umfassende Daten zu erheben und daraufhin Entscheidungen zu treffen, stellen Sicherheiten im Entscheidungsprozess und Rückhalt bei der Argumentation und Kommunikation dar. Hierzu benötigt es ausreichende und verlässliche Daten sowie die entsprechende Auswertungskompetenz der Mitarbeitenden.

Die Verantwortung liegt bei uns – packen wir es an

Sowohl die Befunde von Studien zur Einrichtungsqualität in deutschen Kindertagesstätten (Bsp. NUBBEK-I) als auch die befragten Trägervertreter:innen beschreiben ein ähnliches Ziel der Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen. Als oberstes Bestreben werden eine positive kindliche Entwicklung und die Orientierung des pädagogischen Handelns an den Bedürfnissen der Kinder vorausgesetzt.

Wie sich die Qualität in deutschen Kindertageseinrichtungen in den kommenden Jahren verändern wird, lässt sich nur erahnen. Die Ergebnisse der NUBBEK-II-Studie lassen umfassende Erkenntnisse und aktuelle Aussagen zum Qualitätsstand erwarten.

Auch wenn dies unter den aktuellen strukturellen Umständen möglicherweise mit viel Anstrengung verbunden ist, es wird sich auszahlen und den zukünftigen Generationen ein großer Gewinn sein. Die Bildung, Betreuung und Erziehung aller Kinder, die Tag für Tag in unseren Kitas stattfindet, ist das größte Investment in die Zukunft – in unsere Gesellschaft.

Es kommt auf uns an!

Mehr von Barbara Schmieder und Lina Stärz

Literatur

Amerein, Bärbel; Amerein, Kurt (2011): Qualitätsmanagement in Arbeitsfeldern der Frühen Bildung. Köln: Bildungsverlag EINS

Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (Hrsg.) (2016): Qualitätsmanagement in der sozialen Dienstleistung. Nützlich – lebendig – unterstützend. Weinheim Basel: Beltz Verlag

Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.) (2015): Qualitätsmanagementsysteme – Grundlagen und Begriffe (ISO 9000:2015); Deutsche und Englische Fassung EN ISO 9000:2015. Berlin Beuth Verlag

Hackman, J. Richard; Wageman, Ruth (1995): Total Quality Management: Empirical, Conceptual and Practical Issues. Administrative Science Quarterly, Jg. 40, S. 309-342

Roßbach, Hans-Günther (Hrsg.); Tietze, Wolfgang; Nattefort, Rebecca; Grenner, Katja (2017): Kindergarten-Skala (KES-RZ). Revidierte Fassung mit Zusatzmerkmalen. Weimar, Berlin: verlag das netz

Schmidt, Michael (2013): Zum Stand der Qualität elementarpädagogischer Arbeit aus wissenschaftlicher Sicht. In: Schmidt, Michael (Hrsg.): Qualitätsmanagement in Kinder-tagesstätten. Wiesbaden: Kommunal- und Schul-Verlag, S. 61-101

Tietze, Wolfgang (2008): Qualitätssicherung im Elementarbereich. In: Klieme, Eckhard; Tippelt, Rudolf (Hrsg.): Qualitätssicherung im Bildungswesen. Weinheim: Beltz, S. 16-35

Tietze, Wolfgang; Lee, Hee-Jeong (2009): Ein System der Evaluation, Verbesserung und Zertifizierung pädagogischer Qualität von Kindertageseinrichtungen in Deutschland. In: Altgeld, Karin; Stöbe-Blossey, Sybille (Hrsg.): Qualitätsmanagement in der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung. Perspektiven für eine öffentliche Qualitätspolitik. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 43-62

Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2022): Beschäftigte in Kindertagesbetreuung. Stand 10/2022. Online abrufbar unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Soziales/Kindertagesbetreuung/Tabellen/beschaeftigte-merkmale.html (zuletzt abgerufen am 23.02.24)

element-i Kinderhaus Weltentdecker in Reutlingen eröffnet

Für 50 kleine Weltentdecker im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren erweitert Bosch gemeinsam mit KONZEPT-E das Kinderbetreuungsangebot in Reutlingen für seine Mitarbeitenden.

„Wir legen bei Bosch großen Wert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie,“ sagt Peter Wolfangel, Mitglied des Bereichsvorstands im Geschäftsbereich Mobility Electronics von Bosch und Standortverantwortlicher in Reutlingen. Als innovativer Hightech-Player in der Entwicklung und Fertigung von Halbleitern und Steuergeräten sowie im Geschäftsbereich eBike Systems wolle und müsse das Unternehmen ein attraktiver Arbeitgeber sein.

Das neue Kinderhaus ist eines von bereits drei gemeinsamen Projekten von KONZEPT-E und Bosch. So gibt es bereits seit 2016 ein Betreuungsangebot für Kinder von Bosch-Mitarbeitenden im element-i Kinderhaus Feuerland in Stuttgart-Feuerbach. In Leonberg kam unlängst ein weiteres gemeinsames Kinderhaus, die Leolinos, hinzu. „Wir freuen uns erneut über die sehr gute Zusammenarbeit mit Bosch,“ betont Carola Kammerlander, Pädagogische Geschäftsführerin beim Trägernetzwerk KONZEPT-E. „Beim element-i Kinderhaus Weltentdecker in Reutlingen haben wir abermals vom Bau bis zur nachfolgenden Betreuung Hand in Hand zusammengearbeitet. Und wir freuen uns auf weitere Projekte!“

Für die Kinder, die die Kita bereits besuchen, und ihre Eltern fand anlässlich der Einweihung im Juni ein Familienfest statt.

5. bis 7. Juli 2024: element-i auf dem Vaihinger StadtFest

Vom 5. bis 7. Juli 2024 findet in diesem Jahr zum dritten Mal – und zum zweiten Mal mit Beteiligung von element-i – das Vaihinger StadtFest statt. Die Ausstellerstände sind samstags und sonntags geöffnet.  

Vier Pavillons zum Thema Bildung

Als einer der Sponsoren ist element-i dieses Jahr mit einer größeren Standfläche vertreten: Es gibt vier Pavillons unter dem Motto „Vielfalt der Bildung“. Ein Doppelpavillon steht unter dem Motto „Spielen ist Lernen“ und ist der element-i Pädagogik gewidmet. Hier bieten die element-i Pädagog:innen vorbereitete Impulse für (Kita-)Kinder an. Drei weitere Pavillons werden u.a. von externen Partnern bespielt und bilden die Bildungsbereiche Musik (Modern Music Center), Sport (KV95) und MINT (Hobbyhimmel, gemeinsam mit der Freien element-i Grund- und Gemeinschaftsschule Stuttgart) ab. Die element-i Bildungsstiftung präsentiert sich vor Ort mit ihren Projekten, u.a. mit der „Tüftlerei“, der Werkstatt für Kita- und Schulkinder in Stuttgart-Vaihingen, und einer Postkarten-Aktion zum Thema Kinderrechte.  

Zusätzliche Aktionsfläche für Spiel und Sport

Zusätzlich zu den Pavillons wird es eine Aktionsfläche mit interaktiven Angeboten von verschiedenen Kooperationspartnern für die Besucher:innen geben. Das Programm beinhaltet Aktionen rund um den Tennissport, die Wolff&Müller Kinderbaustelle, einen Gitarren-Workshop, Improvisationstheater und Choreinlagen der Freien element-i Grund- und Gemeinschaftsschule Stuttgart sowie einen sportlichen Parcours. Das Programm ist unter https://www.element-i.de/vaihinger-stadtfest/ zu finden. 

Wir freuen uns über Ihren Besuch! 

Glems-Igel sammeln für Naturschutzbund 

Die Schulhüpfer:innen aus dem element-i Kinderhaus Glems-Igel haben im Rahmen ihres Frühling-Cafés 140 Euro für den Naturschutzbund (NABU) Leonberg gesammelt.  

Beim so genannten Frühlings-Café im Kinderhaus haben die Schulhüpfer:innen das Theaterstück „Vogelhochzeit“ für die anwesenden Eltern aufgeführt. Wochenlang hatten sie dafür vorher geprobt und das Bühnenbild sowie ihre Masken gestaltet. Nach der Aufführung sammelten die Kinder Spenden bei ihren Zuschauern für den guten Zweck. 

Im Erzählkreis haben sie dann demokratisch entschieden, dass das Geld an die NABU-Gruppe in Leonberg gehen solle. Zwei Mitglieder des Naturbunds kamen ins Kinderhaus, sodass die Kinder ihre Spende direkt übergeben konnten. Die beiden hatten auch einen Schaukasten mit Vogeleiern dabei, um den Kindern zu zeigen, wofür das gesammelte Geld eingesetzt wird. Dafür können nämlich vier neue Nistkästen gekauft werden.  

Ein tolles Engagement für die Natur und die lokale Vogelpopulation! Gut gemacht, liebe Glems-Igel! Danke, lieber NABU Leonberg!  

Großes Sommerfest im element-i Bildungshaus Karlsruhe

Bericht der Schulleitung:

Beim gestrigen Sommerfest in Karlsruhe hatten wir mit rund 600 Anmeldungen ein volles Bildungshaus. Die Eltern haben sich erneut herausragend engagiert. Sie organisierten den Getränkeverkauf und stellten ein riesiges Buffet mit herzhaften und süßen Speisen auf die Beine. Unsere fleißigen Köch:innen grillten stundenlang Würstchen, und daneben wurden köstliche Fruchtspieße angeboten. Verschiedene Schüler:innen stellten Zuckerwatte und Crêpes her und verkauften diese. Es war für alle Teilnehmenden etwas dabei!

Obwohl die Bratwürste gratis waren, füllte sich die Spendenbox für die Schulsanitäter:innen rasch. Die Tombola war, wie schon im letzten Jahr, ein voller Erfolg und bis auf das letzte Los ausverkauft. Jedes Los gewann tolle Sachpreise, die von Unternehmen aus Karlsruhe gespendet wurden.

Die angehenden Erzieher:innen der FDFP boten im Außenbereich spannende Bewegungsspiele für Kinder an, und es gab noch viel weiteres Programm. Die Bühne war von 15:15 Uhr bis 18 Uhr fast durchgehend bespielt, und das von allen Altersgruppen. Den krönenden Abschluss bildeten die Trommelkinder, bevor das große Aufräumen begann. Dank der vielen helfenden Hände hatten wir einen wunderbaren gemeinsamen Sommertag.

Hurra, hurra, die Post ist da!

Die Kinder im element-i Kinderhaus Reinsburg haben großes Interesse daran, Briefe zu basteln oder Zeichnungen zu verschenken. Daher haben Kinder und Pädagog:innen beschlossen, einen Briefkasten zu bauen, in den alle ihre Briefe, Zeichnungen zu Geburtstagen oder als Entschuldigung, einfache Notizen und Bilder, die ausdrücken „Ich habe an dich gedacht“ und „Ich habe für dich gezeichnet“, einwerfen können.  

Wie schaut ein Briefkasten aus?, haben sich die Kinder vor unserem kleinen Projekt gefragt. Um diese Frage zu klären, haben wir Pädagoginnen einen kleinen Ausflug mit den Kindern unternommen und einen echten Briefkasten unter die Lupe genommen. Farbe sowie Form wurden genau angeschaut und beschrieben. Mit diesem Wissen sind die Kinder zurück in die Kita marschiert und fingen an zu arbeiten. Sie haben einen Karton genommen und diesen mit Toilettenpapier und Kleister eingehüllt, um ihn anschließend weiß anzustreichen. Die älteren Kinder haben den jüngeren geholfen, und so entstand eine wunderbare Teamarbeit. Was eine Leistung! Während die Kinder konzentriert das Toilettenpapier auf den Karton verteilt haben, konnte die Konsistenz von Kleister an den Händen erfühlt werden. Nach dem Trocknen wurde der Karton gelb bemalt – genauso wie ein echter Briefkasten der Post.

Nun war alles bereit, um mit dem Versenden der Briefe zu beginnen. Jeden Freitag verteilen wir Pädagog:innen im Singkreis die Briefe, die sich im Briefkasten finden. Es wird für alle Kinder und auch für uns Erwachsene spannend, sie zu öffnen und diesen Moment zu teilen. Der Briefkasten kam gut an und wird gefüllt: Alle Kinder waren und sind motiviert, Briefe zu versenden. Und nicht nur das: sie haben auch gelernt, eine Briefmarke darauf zu kleben, den Absender und den Empfänger an die richtige Stelle zu schreiben.

Selina Oesterle, element-i Kinderhaus Reinsburg

Die Zauberwelt der Bücher: Vorlesen und dialogisches Lesen in Kita und Familien

Das Vorlesen ist eine magische Brücke zwischen der Welt der Bücher und der kindlichen Vorstellungskraft. In der pädagogischen Praxis nehmen das Vorlesen und insbesondere das dialogische Lesen einen herausragenden Stellenwert ein. Die neueste Pisa-Studie unterstreicht die Bedeutung von Lesekompetenz als Schlüsselqualifikation für den schulischen Erfolg bei älteren Kindern. Auch der Vorlesemonitor 2023 betont die Bedeutung des Vorlesens in frühem Alter. Vorlesen und dialogisches Lesen legen den Grundstein für eine solide Lesefähigkeit. Kinder, die frühzeitig in den Genuss dieser Praktiken kommen, entwickeln nicht nur ein besseres Verständnis für Texte, sondern auch Freude am Lesen, was sich positiv auf ihre schulische Laufbahn auswirken kann. Beide Methoden – klassisches Vorlesen und dialogisches Lesen – haben vielfältige Vorzüge, die wissenschaftlich belegt sind. Darum gehören sie zur täglichen Kita-Praxis und in jedes Zuhause von Kindern. Wie kann diese Kompetenz früh angeregt und aufgebaut werden?

Vorzüge des Vorlesens

Das Vorlesen bildet den Grundpfeiler einer kindlichen Beziehung zu Büchern. Durch das Zuhören erleben Kinder nicht nur spannende Geschichten, sondern entwickeln auch ein grundlegendes Verständnis für Sprache, Rhythmus und Struktur von Texten. Es fördert die sprachliche Kompetenz und erweitert den Wortschatz, was sich positiv auf die schulische Laufbahn auswirken und fürs gesamte Leben eine kräftigende Ressource werden kann. Laut Vorlesemonitor trägt das regelmäßige Vorlesen dazu bei, die sprachliche Kompetenz von Kindern signifikant zu verbessern (vgl. Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen 2023, S. 2). Auch die emotionalen Aspekte des Vorlesens sollten nicht unterschätzt werden. „Beim Vorlesen entsteht häufig eine dichte Atmosphäre zwischen Kindern und Erwachsenen“ (Näger 2017, S. 47), die das Vertrauen stärkt und Werte zu vermitteln imstande ist. Kinder lernen durch die Geschichten nicht nur die Welt um sie herum kennen, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen.

Vorzüge des dialogischen Lesens

Das dialogische Lesen hebt sich durch seine interaktive Natur hervor. Hierbei geht es nicht nur darum, den Inhalt eines Buches zu lesen, sondern aktiv mit dem Kind in einen Dialog über Inhalte und Bilder zu treten. Werden dabei zum Nachdenken anregende Fragen gestellt, so kann der daraus entstehende Dialog das Denken anregen. Durch das Gespräch wird das Verständnis der Inhalte vertieft. Dies ermutigt die Kinder dazu, eigene Gedanken zu formulieren. Die Methode des dialogischen Lesens unterstützt nicht nur die sprachliche, sondern auch die soziale Entwicklung.

Kinder lernen, aufmerksam zuzuhören, sich auszudrücken und ihre Meinungen zu äußern. Dies trägt zum Selbstbewusstsein von Kindern bei und legt den Grundstein für kommunikative Kompetenzen in der Zukunft. Eine von vielen Untersuchungen hebt hervor, dass dialogisches Lesen einen besonderen Einfluss auf die kognitive Entwicklung hat. Die Studie zeigte, dass die Kinder durch Fragen und Diskussionen während des Lesens ihre Sprachfähigkeiten verbesserten, was sich durch einen größeren Wortschatz, häufigeres Sprechen und eine komplexere Satzstruktur zeigte. Auch die kritische Denkfähigkeit der Kinder wurde gestärkt (Şimşek/ Işıkoğlu 2015, S. 757f.; Hofmann 2023, S. 1).

Charakteristika beider Methoden

Vorlesen

Dialogisches Lesen

  • Der/Die Vorlesende vermittelt die Geschichte. Damit entsteht eine eher einseitige Kommunikation.
  • Es entsteht eine interaktive Kommunikation durch die aktive Einbeziehung der Kinder.
  • Fokus auf Wortschatz und Satzstrukturen. Das Lexikon der Kinder wird durch wiederholtes Vorlesen erweitert. Kinder lernen neue Satzstrukturen kennen und reichern so das passive grammatische Wissen an.
  • Fokus auf aktiver Sprachkompetenz. Der aktive Wortschatz wird erweitert und die Bedeutung von Wörtern wird durch Fragen vertieft. Zudem wird die Grammatik durch das Produzieren von Sätzen aktiv verbessert.
  • Mit den grammatikalisch korrekten Sätzen, die in der gesprochenen Sprache bedingt, in Büchern jedoch eingehalten werden, werden Kinder mit unserer Schriftsprache vertraut gemacht.
  • Betonung der kognitiven Entwicklung durch Fragen und Diskussion. Die Kinder erleben, wie Fragen gestellt werden, und bekommen Anregungen für ihre Grammatikentwicklung.
  • Das Zuhören stärkt die Konzentrationsfähigkeit der Kinder. Wer Kindern ein Buch häufiger vorgelesen hat, der weiß, dass sie ein Abweichen vom gedruckten Text sofort bemerken und auf den exakten Wortlaut der Geschichte bestehen.
  • Förderung von sozialen Fähigkeiten und selbstständigem Denken. Die Kinder werden angeregt, Inhalte zu hinterfragen und üben sich in dialogischen Kompetenzen, wie Zuhören, Verstehen, Fragenstellen, Antworten.

Die Zusammenschau zeigt, dass Vorlesen und dialogisches Lesen vielfältige Vorzüge haben. Beide Techniken sollten daher im Alltag der Kita und bei den Familien einen Platz haben.

Hilfreiches im Internet und Neues am Büchermarkt

Die Auswahl von Büchern sollte wohl bedacht werden. Auch wenn es nicht leicht ist, aus der großen Vielfalt von Neuerscheinungen einige wenige Bücher hervorzuheben, ist es Maren Bonacker (2023) gelungen, eine hilfreiche Vorauswahl zu treffen. Einige Titel stelle ich im nebenstehenden Kasten für Sie vor.

Eine Meer von Neuerscheinungen ….

Jährlich erscheinen in Deutschland rund 8000 neue Kinder- und Jugendbücher. Da kann man ins Staunen kommen, aber auch ins Grübeln: Wer soll diese Bücher sichten und daraus auswählen? Maren Bonacker (2023) hat in dem 50-seitigen Band eine hilfreiche Auswahl getroffen. Ich lege Ihnen für die Kita folgende Titel ans Herz:

Constanze von Kitzing (2023): Ich bin anders als du – ich bin wie du. Carlsen: Hamburg

Auf den ersten Blick unterscheidet sich ein Kind vom anderen. Neben Äußerlichkeiten gibt es jedoch auch nicht sichtbare Vorlieben, in denen sich Menschen gleichen oder nicht. Es lohnt sich, mit Kindern darüber zu sprechen, und Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu beschreiben. Das Buch zum Thema Vielfalt gibt es in mehreren Sprachen bei bi:libri.

Danielle Graf; Katja Seide (2022): Maxi, beeil dich! Beltz & Gelberg: Weinheim

Bevor Kinder einander in der Kita begrüßen, haben sie zu Hause zum Start in den Tag viel erlebt. Maxi bei seinen Erlebnissen nach dem Aufstehen zu begleiten, macht Freude und lädt zum Sprechen ein: Was haben die Kinder in der Kita heute früh erlebt?

Yvonne Hergane; Christiane Pieper (2020): Später, sagt Peter! Peter Hammer Verlag: Wuppertal

Peter verweilt gern im Hier und Jetzt, er entdeckt seine Umgebung mit allen Sinnen. Seine Mutter hingegen hat es sehr eilig, sie hat sich viel für den Tag vorgenommen. Ein wunderbares Buch über Zeit und was wir gemeinsam damit anfangen können.

Auf einige Aspekte beim Umgang mit beiden Methoden möchte ich hinweisen: Es lohnt sich für den Erwachsenen, ein Buch vor dem Lesen genauer zu betrachten. So können Sie sicherstellen, ob es die Themen der Kinder trifft, welche Inhalte und Ideen das Buch tatsächlich vermittelt und wie die grafische Umsetzung gelungen ist. Und Sie können sich vorbereiten, was Sie die Kinder fragen möchten.

Die folgenden Seiten bieten eine Menge an Inspiration und Material an:

  • Stiftung Lesen: Die Stiftung Lesen unterstützt mit verschiedenen Angeboten und Projekten die Leseförderung bei Kindern. Hier finden Sie auch praxisnahe Informationen und Materialien – auch gezielt für Kita-Fachkräfte.
  • Lesestart: Kostenlose Materialien und Tipps zur Leseförderung, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und durchgeführt von der Stiftung Lesen. Hier gibt es gezielte Buchempfehlungen sortiert nach Alter.
  • Kinderbuch-Couch: Hier finden Sie Rezensionen und Empfehlungen für Kinderbücher, sortiert nach Alter und Themen.

Vorlesen und dialogisches Lesen bergen nicht nur Bildungschancen, sondern sind zugleich Schlüssel zur Entfaltung der kindlichen Persönlichkeit. In der zauberhaften Welt des Vorlesens wird jede Seite zu einem Abenteuer, welches Kinder in nahe und ferne Welten entführt und ihre Vorstellungskraft beflügelt. Bleiben Sie daher nicht nur Zuschauer, sondern aktive Gestalter:in dieser Reise! Nehmen Sie auch Ihre eigenen Lieblingsbücher zur Hand, stellen Sie neugierige Fragen, und lassen Sie die Kinder die Regisseure ihrer eigenen Abenteuer sein. Durch einfache und bedeutungsvolle Handlungen können Sie die Entwicklung der kommenden Generation entscheidend prägen. Reichen Sie das Geschenk des Lesens weiter, denn in jeder Seite verbirgt sich die Möglichkeit, eine lebenslange Liebe zur Literatur zu entfachen.

Mehr von Christina Henning

Literatur

Bonacker, Maren (Hrsg.) (2023): Auf Schatzsuche im Bilderbuchdschungel. Erfolgreiche Literacy-Arbeit in Kindertagesstätten. verlag das netz: Weimar

Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen (2013): Vorlesen gestaltet Welten – heute und morgen. Vorlesemonitor 2023. Repräsentative Befragung von Eltern mit Kindern zwischen einem und acht Jahren. Abrufbar unter: https://www.stiftunglesen.de/fileadmin/PDFs/PM/2023/Vorlesemonitor2023_final.pdf (zuletzt aufgerufen am 08.01.2024)

Hofmann, Bianca (2023): Warum Sie Bilderbücher dialogisch lesen sollten. Sprachförderung in der Kita. Spezialausgabe: Ideen für die Sprachbildung. PRO Kita: Bonn. Heft Oktober 2023, S. 1-2

Näger, Sylvia (2017): Literacy. Kinder entdecken Buch-, Erzähl- und Schriftkultur. Herder: Freiburg im Breisgau

OECD (2023): PISA 2022 Country Notes – Deutschland. Abrufbar unter: https://www.oecd.org/media/oecdorg/satellitesites/berlincentre/pressethemen/GERMANY_Country-Note-PISA-2022_DEU.pdf (zuletzt aufgerufen am 08.01.2024)

Şimşek, Zeynep Ceren; Işıkoğlu, Nesrin (2015): Effects of the Dialogic and Traditional Reading Techniques on Children’s Language Development. Procedia – Social and Behavioral Sciences 197, S. 754-758 Abrufbar unter: https://www.researchgate.net/publication/282599313_Effects_of_the_Dialogic_and_Traditional_Reading_Techniques_on_Children%27s_Language_Development (zuletzt aufgerufen am 08.01.2024)

Kolleg:innen aus dem Trägernetzwerk und KONZEPT-E unterstützen in der Hochwasserregion

Anfang Juni erlebte insbesondere der Rems-Murr-Kreis ein Hochwasser mit Jahrhundertdimension. In der Nacht erreichte die Wieslauf ihren Höchststand mit schockierenden 5,03 Metern. Die Folgen waren schwimmende Autos, vollgelaufene Keller (auch der des element-i Kinderhauses Wieslauf-Käpsele lief voll) und auch zwei Todesopfer.

Einige Kolleg:innen im KONZEPT-E Netzwerk haben sich ehrenamtlich engagiert, um den Betroffenen in der Region zu helfen, u. a. Harley Whittingham aus der Lohnbuchhaltung. Er ist seit Februar 2023 bei der Freiwilligen Feuerwehr in Weinstadt und half mit, Barrikaden aus Sandsäcken zu errichten sowie Unterführungen und Keller zu kontrollieren. Gemeinsam mit 24 Kolleg:innen füllte er 16 Tonnen Sandsäcke innerhalb von viereinhalb Stunden.

„Die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr ist mir eine Herzensangelegenheit. Mein Schwiegervater ist seit 50 Jahren bei der Feuerwehr, diesem Engagement wollte ich folgen“, erzählt Whittingham. „Und was da an Wasser runterkam, das war wirklich schlimm. Gegen halb drei am Montagmorgen ging es los. Rudersberg war bereits überflutet. Es wurde erwartet, dass in ein paar Stunden die Rems über die Ufer tritt. Wir haben dort in der Nähe eine Gefahrgutfirma mit Sandsäcken geschützt.“ Hier hat er mitgewirkt, bis 16 Uhr ging sein Einsatz an diesem Tag.

Bei einem solchen Einsatz wird der Kollege von seiner Arbeit für KONZEPT-E selbstverständlich freigestellt. Auch andere Kolleg:innen engagieren sich in solchen Notsituationen ehrenamtlich, z. B. beim THW.

„Wir sind sehr stolz, Mitarbeiter:innen wir Herrn Whittingham bei uns zu haben, die sich ehrenamtlich für andere engagieren, anpacken und helfen, wo Not am Mann ist“, so Clemens M. Weegmann, Geschäftsführer von KONZEPT-E. „Auch wir möchten zumindest einen kleinen Teil dazu beitragen und spenden 500 Euro für den Rems-Murr-Kreis.“

Yoga mit Kindern – ein Praxisbeispiel für den Kindergarten

Yoga fand seinen Ursprung etwa 1900 v. Chr. in Indien und kann als Vereinigung von Körper, Geist und Seele übersetzt werden. Yoga besteht nicht nur aus den sehr bekannten Yogaübungen, auch Asanas genannt, sondern kann auch als ein philosophisch und spirituell ganzheitliches System gesehen werden (Zillgen 2022). Es gibt verschiedene Formen von Yoga, wie beispielsweise Hatha-Yoga oder Yin-Yoga.

Im Yoga werden vor allem den Gegensätzen, wie Anspannung und Entspannung, Einatmen und Ausatmen oder Aktivitäten und Passivität, eine große Bedeutung zugeschrieben. Dadurch können Yogaübungen entspannen, für innere Stärke und Kraft sorgen und den Menschen zu Ruhe kommen lassen (Schöppel 2017). Yoga „…fördert neben Freude, Beweglichkeit und Koordination auch maßgeblich Ausgeglichenheit, Konzentration, Selbstvertrauen und Gemeinschaftssinn“ (Schöppel 2017, S. 28).

Die Leitlinie “Freude am Lernen” lässt sich gut in eine Kinderyogastunde einbringen, die Themen der Kinder können aufgegriffen werden. Wenn Kinder beispielsweise an dem Thema “Zaubern” interessiert sind.

So könnte diese Kinderyogastunde aussehen:

In einer Kinderyogastunde wird von der Pädagog:in oder Kinderyogalehrer:in im Vorfeld ein Wert überlegt – wie beispielsweise „Gemeinschaft“ oder „Liebe“ oder „Zusammenhalt“. Sie können die Stunde anhand des gewählten Wertes vorbereiten und in eine Geschichte oder ein Fantasiebild übertragen. Hier dient die Geschichte von dem Besuch in einer Zauberschule als Beispiel.

Die Yogastunde kann beginnen mit Sätzen wie „Heute gehen wir gemeinsam in eine ganz besondere Schule, dafür braucht jeder von Euch einen Zauberstab.“ Diesen könnten die Kinder im Vorfeld auch selbst basteln. Anschließend können sich die Kinder gemeinsam einen Zauberspruch überlegen. Als Yogalehrer:in kann hervorgehoben werden, dass jedes Kind besondere Fähigkeiten hat. Und wenn es den Zauberspruch spricht, so zeigt dieser Wirkung für die individuellen Stärken. Ganz nach dem Motto „jedes Kind hat seine individuellen Fähigkeiten und gemeinsam entsteht eine Gemeinschaft und damit ein Zusammenhalt.“

In der frei zu gestaltenden Geschichte können die verschiedenen Yogaübungen – auch Asanas (wie oben beschrieben) genannt und eingebunden werden. Beim Kinderyoga gibt es kein „richtig oder falsch“. Jedes Kind darf die Yogaübung so ausführen, wie es kann und möchte. Die Kinder erleben im Kinderyoga einen Raum, in dem sie aufatmen können, zur Ruhe kommen dürfen und gleichzeitigt gestärkt werden, ihre eigenen Kompetenzen zu finden und zeigen zu dürfen.

Kinder werden hier auch in ihrer Widerstandfähigkeit (Resilienz) gestärkt. Jedes Kind ist individuell und führt die entsprechende Yogaübung auf seine Art und Weise durch. Hier sollen die Kinder lernen dürfen, sich nicht mit anderen Kindern zu vergleichen, sondern vielmehr soll jedes Kind die Möglichkeit haben, bei sich zu sein, um die Übung für sich durchführen zu können. Die Geschichten können Sie fantasievoll und frei gestalten und zu jeder Zeit an den Themen ansetzen, die in der jeweiligen Einrichtung für die Kinder von Relevanz sind.

Yoga kann mit Hilfe von Materialien (Yoga-Karten-Set, Kinderyoga-Bücher) auch von jede/r Pädagog:in durchgeführt werden. Hierbei kommt es nicht darauf an, dass die entsprechende Yoga-Position perfekt durchgeführt wird, jedes Kind darf beispielsweise die Position “herabschauender Hund” auf seine Art und Weise durchführen.

Mehr von Melanie Kohler

Literatur:

Schöppel, S. (2017): Kinderyoga – bewirkt Großes bei unseren Kleinen. Pädiatrie & Pädologie, 52 (1), 26-31. Abrufbar unter: https://link.springer.com/article/10.1007/s00608-016-0437-x (zuletzt aufgerufen am 17.10.23)

Zillgen, H. (2022): Yoga in der Schule: Eine nicht-randomisierte kontrollierte explorative Studie. Abrufbar unter: https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/34673 (zuletzt aufgerufen am 17.10.23)